Fortsetzung Die Suche


„Sie müssen mit dem Hefter nach Chemnitz. Wir haben den Akt schon hin gesendet.“

Wir verabschieden uns und verlassen die heiligen Hallen.

Kaum sind wir vor dem Palast der Republik, winken uns Steffen und Karin zu.

„Wie war es?“

„Wir wissen nicht Bescheid und sollen nach Karl-Marx-Stadt.“

„Gehen wir noch Essen?“

„Das wäre schön.“

„Wir gehen in den Palast. Die haben jetzt eine Grillbar.“

„Die Grillbar haben die schon lange.“

„Das weißt Du?“

„Ich war zur Eröffnung mit eingeladen. Leider war ich damals bei der NVA. Ich bin da als UE, unentschuldigt, hingegangen.“

„Ich war strafversetzt und bekam keinen Ausgang. Da bin ich abgehauen.“

„Und. Haben sie Dich erwischt?“

„Damals war das DDR Fernsehen dabei und die haben mich mit gefilmt. Der Stabschef hat das gesehen und mich erkannt. Danach haben sie Streifen an alle Haltestellen von Bussen und Bahnen gestellt. Sie brauchten nur warten. Ich war sternhagel voll.“

„Und?“

„Sieben Tage Arrest. Eine Wohltat war das. Ich konnte Laub rechen, Rasen scheiden und frische Luft atmen. Der Stabschef hat laut gelacht bei meiner Festnahme.“

„Wurdest Du versetzt?“

„Ja. Dieses Mal in Rote Luch. Küche. Das war sehr schön.“

Das Essen schmeckte besser als erwartet.

Karin hat sich mit Joana wieder aus dem Staub gemacht. Ich glaube, sie sind schnell noch Etwas einkaufen gegangen.

„Joana hat viel gelernt, sagt Karin. Wir haben Euch fast mein gesamtes Handelssortiment eingepackt. Du wirst staunen.“

Steffen schaut so verschmitzt. Ich ahne, was er meint.

„Bleibt unbedingt mit mir in Verbindung. Ich rufe bei Deiner Mutter an.“

Die Zwei kommen wieder. Joana hat wieder eine Riesentasche in der Hand. Sie wirkt so locker.

Wir müssen uns verabschieden. Morgen wollen wir früh nach Karl-Marx-Stadt. Wenn es geht, ausgeschlafen.

„Kommt gut nach Hause und fahrt vorsichtig! Du weißt, die Wessis können nicht fahren.“

„Danke, Ihr Lieben. Ich überlege mir, wie wir das wieder gut machen können.“

„Du musst uns Nichts gut machen. Du bist unser Freund und Joana unsere Freundin.“

Nach zwei Startversuchen springt unser Wartburg an. Steffen und Karin stehen lange und winken. Steffen zeigt mir auch gestenreich, wie ich fahren soll. Ich wäre beinahe falsch abgefahren.

Auf der Autobahn fängt Joana an, zu erzählen. Wir reden miteinander über Alles. Sie fängt an, die Tasche auszupacken. Bei dem Anblick fahre ich fast an die Leitplanke. Eine Tasche voller „Gummischniepl“ würde ein Sachse sagen. Gemeint sind Dildos in allen Formen und Größen.

„Die habe ich alle probiert mit Karin.“

„Ja und. Wie war es?“

„Karin hat mir vor gemacht, wie man sie benutzt. Sie hatte laufend Orgasmen. Nicht gespielt. Die waren echt. Da bin ich schon etwas neugierig geworden.“

„Und deswegen bist Du jetzt so gelassen und ruhig? Du hättest Dich normal, bei der Tante in der Treuhand, riesig aufgeregt, bei dem was sie sagte.“

„Tja, ein Wunder!“ Sie kichert. „Die Dinger sind besser als Du.“

„Und das auch noch?“ Ich lache mit.

„Naja. Die müssen ja nur mit Dir arbeiten und sonst mit Niemandem. Mit der schönsten Frau im Ort.“

„Du Schmeichler. Ich merke schon, dass Dich das freut.“

„Ich muss eigentlich Nichts gestehen. Du weißt, wie es nervlich um mich steht. Und genau deshalb freue ich mich für Dich.“

„Ich hatte sieben Orgasmen.“

„Dafür bräuchte ich zwei Tage. Mit Deiner Hilfe. Man könnte fast denken, unsere DDR Politik trägt Früchte. Restlos zufriedene Frauen.“

Joana gibt mir während der Fahrt ein Küsschen. Normal bekomme ich das morgens und abends.

Joana steht mit mir zusammen auf und geht mit mir schlafen. Wir können nicht getrennt sein.

„Naja. Wie ich mir gerade vorstelle, habe ich in der kommenden Zeit, tausende Dokumente zu lesen und hunderte zu schreiben. Und nichts wünsche ich mir mehr, als eine zufriedene Ehefrau, die zu mir hält.“

Fortsetzung folgt

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