Genosse Xi Jinping!
Etwas spät aber passend für einen Arbeiter, möchte ich Ihnen vom ganzen Herzen zum Geburtstag gratulieren.

Genosse Xi Jinping!
Etwas spät aber passend für einen Arbeiter, möchte ich Ihnen vom ganzen Herzen zum Geburtstag gratulieren.
‚Die sind hier angerückt und wollen uns komplett beklauen und ruinieren‘, denke ich mir.
Wir stellen an einem ruhigen Abend fest, wie die Besatzer allein mit Rechnungen und Gefälligkeiten, ganze Staatshaushalte plündern. Und das sollen wir lernen, wie scheint. Ein Volk, das sich solche Plünderungen gefallen lässt, ist kein Volk. Selbst unsere afrikanischen Freunde verlieren über Nacht, jede Hochachtung vor diesen Kreaturen. Und das will schon etwas heißen. Im Grunde, können die nur mittels Erpressung verkaufen. Qualität ist das schon lange keine mehr. Die Muster in der Werkstatt des Tischlers waren alles andere als Stühle. Die Beine halten keine zweihundert Aufstuhlungen durch.
Wir haben zwei Zimmer her gerichtet. In einem sollen Rolf und Julia schlafen. Im anderen sein Gehilfe. Eigentlich wollte ich noch ein drittes Zimmer her richten. Für Besucher. Duschen hatten wir auf den Zimmern noch keine. Zum Duschen und Waschen sind wir in die Heizung gegangen. Der Heizer von dem Kulturhaus hatte uns Beides hinterlassen. Und das war in einem beneidenswertem Zustand. Sauber, gepflegt und voll imstande. Spanner hätten an dieser Vorrichtung ihre Freude gehabt.
Julia, Joana und später, Karin, waren alle sehr schöne Frauen. Der Heizkeller war von Außen voll einsehbar. Auch die Dusche.
In unserer Nachbarschaft lebten Bauern. Schon früher waren sie keine Genossenschaftsmitglieder. Privatbauern nannte wir sie in der DDR. Die hatten trotzdem die gleichen Bedingungen wie unsere Genossenschaften. Sie bekamen die gleichen Preise für ihre Erzeugnisse. Auch die Stützungen. Beide Bauern züchteten Pferde. Einer hatte dazu reichlich Kühe und das dazu gehörige Weideland. Das waren große Flächen bis an den Ortsrand. Im Gegensatz zu den Genossenschaftsbauern, wirkten ihre Betriebe, abgewirtschaftet. Sie waren baufällig. Die Misthaufen ihrer Wirtschaft waren, wie üblich bei Bauern, auf der Nordseite angelegt. Und genau das war die Grenze zu unserem Grundstück. Deren Jauche lief bei uns ins Abwasser und damit in unsere Kläranlage. Bei ungünstigen Wetterlagen, rochen wir das sogar in unserem Hotel. Selbst unsere Handwerker bemerkten das. Wir bauten Systeme ein, die das unterbinden sollten. Julia sagte, „Landluft verkauft sich gut in Bayern.“ Beim Abwasser hat das funktioniert. Bei den Fenstern geht es leider nicht.
Das Dach war in einer Woche fertig. Die Dachzimmer und alle eingebauten Nasszellen, benötigten zwei Wochen. Für die Zimmer, die Fenster, neue Fußböden, Auslegeware und Malerarbeiten, benötigten wir einen Monat. Rolf und Julia haben bei den Zellen gleich mit gemacht. Die Hauptanschlüsse folgten später. Jetzt ging es an die Küche und an die Wirtschaftsräume. Zugleich mussten die gesamten Sanitäreinrichtungen gefliest werden. Rolf kannte Fliesenleger. Die kamen zu Zweit. Sie waren Thüringer. Die Zwei hatten nur ein paar Tage Zeit, bei mir etwas zu arbeiten. Ich habe mir ihr System angeschaut und gleich angefangen, mit zu legen. Unsere Küche, die Hälfte unserer Zimmer und die Gästetoiletten habe ich selbst gelegt. Die Jungs haben mich nur noch kontrolliert auf ihren Durchreisen. Damit ergaben sich ein paar Einsparungen. Für den Außenputz hat das leider nicht gereicht. Der war auch sehr gut in Form. Leider in grau. In der DDR war es nicht üblich, Dreck mit Farbe zu überschmieren. Wir haben Dreck abgewaschen.
Unser Hotel lag nicht direkt an der Straße. Wir müssen also an der Straße, Werbung für uns aufstellen. Das klingt einfach. Auf der Gemeinde sagt der Bürgermeister zu mir: „Wir haben einen Vertrag mit einer Werbefirma. Die macht für unseren Ort die gesamte Beschilderung. Hier ist ihr Name.“
Der Lump fängt doch tatsächlich an, für Prozente und Beteiligungen, Werbeflächen zu verkaufen. Nirgends finde ich einen Beschluss, dass Werbung eine einheitliche Größe haben soll. Und das an Standorten, die sich nicht an unserer Einfahrt befinden.
Ich rufe also die Firma an und schau, es war eine Westfirma. Die wollen tatsächlich für ein Schild in der Größe zwanzig Zentimeter mal achtzig Zentimeter, zweitausend Euro pro Jahr. Als ich das Julia und Rolf erzähle, sagt er mir, bei ihnen treiben diese Schutzgeldfirmen tatsächlich auch ihr Unwesen. Der Witz ist eigentlich ein anderer. Jede Firma an der Straße baut im Rahmen des Bauantrages, eine individuelle Werbung samt Beleuchtung. Mir gegenüber entsteht ein Einkaufszentrum und die Werben mit Riesenleuchttafeln. Das ist ein Westunternehmen.
Besatzer.
Fortsetzung folgt
Ausfahrt 140621
Am Montag bin ich natürlich ausgefahren. Samstags und sonntags macht es mir keinen Spaß. Es gibt zu viele Rammler, Unfälle und Tote. Ich habe keine Lust, die herum liegenden Organe Deutscher Großmaul – Rennfahrer zu fotografieren. Es reicht, wenn unsere Feuerwehrleute und freiwilligen Helfer des Weißen Kreuzes, vierzehn Tage Krankenstand nehmen müssen, um den Schock zu verarbeiten.
Der Montag ist auch ein verkehrsreicher Tag. Allgemein rücken montags unsere Handwerker und Bauarbeiter aus. Sie Saisonkräfte fahren für eine Woche zur Arbeit. Und das führt zu einer sehr hohen Belastung.
Trotzdem habe ich einige Imbissbetriebe besucht, um sie in meinem Imbissführer aufzunehmen.
Das Einstellen der Fotos braucht jetzt etwas. Heute Abend habe ich das fertig.
Dieses Mal starte ich in Richtung Passeier, Jaufen. Ein Besuch im Riffl, einem Traditionsimbiss in Riffian…:
…bei Jonas ist Pflicht auf der Tour.
Auf der Rückfahrt über das Penser Joch und den Ritten komme ich dann wieder zu Hause an.
Am kommenden Morgen gehen wir auf die Gemeinde, stellen uns vor und beschreiben, was wir vor haben. Die Anträge werden sofort genehmigt.
„Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.“
‚Na gut‘, dachte ich mir. ‚Sie wollen so Karl Liebknecht würdigen.‘ Und das in einem Ort, aus dem sechs bis acht Kriegsverbrecherfamilien getürmt sind vor den Sowjetsoldaten. Die sind jetzt wieder da. ‚Das wird eine lustige Gesellschaft‘, denke ich mir. Deren Handlanger sitzen jetzt auf dieser Gemeinde. In der Gemeindezeitung ist ein Foto, auf dem sich die Vertreter bei einem Buffet begrüßen. Es wird nicht lange dauern, die Parks, Straßen, Werke und Schulen bekommen andere Namen. Andere Vorbilder braucht das Land. Recht schaffende Leute haben hier nichts mehr zu suchen. Sie verlassen den Ort zu Tausenden. Ihre Firmen wurden über Nacht geschlossen. Zehntausende Arbeitsplätze hatte der Ort. Sportbekleidung, Strümpfe, Werkzeugbau, Freizeitbekleidung, Gärtnereien und Fahrzeugbau. Alles weg. Mit den Arbeitern gingen auch die Gastwirte. Die Stille in diesem Ort war erdrückend. Trotzdem bauten an jeder Kreuzung, Westfirmen, Einkaufszentren. Für wen?
Der Papierkram auf der Gemeinde war erdrückend für uns. Kein normaler Mensch kann diesem bürokratischen Abfall folgen. Die Westdiktatur in Hochform. Genau das haben die Propagandisten der Kriminellen uns unterstellt. Der DDR. Wir treten jetzt den direkten Vergleich an. Freie DDR gegen angeblich freie Westbesatzer. Schon am ersten Tag zwischen diesen Papieren wird klar, diese Großmäuler wollen plündern – nicht wirtschaften.
Rolf und seine Frau kommen mit einem Lieferwagen. Eine rollende Werkstatt. Rolf gibt mir den Kostenvoranschlag. Der kostet mich die Hälfte der Summe der Mitbewerber. Und ausgerechnet das kommt von einem Westler. Ich muss nicht lange überlegen. Auf Kredit finanziert, verdoppelt sich der in Anspruch genommene Betrag. Der Ingenieurbetrieb sprach von einer halben Million allein für das Sanitäre und die Heizung. Dieser Handwerker halbiert deren Kostenberechnung.
„Wann fangen wir an“, fragt mich Julia.
„Ich warte noch auf den Baubetrieb. Die arbeiten gerade bei meiner Mutter. In einer Woche geht’s los.“
„Gut. Wir liefern zwischendurch ein paar Rohre und Materialien. Platz hast Du ja.“
„Gut. Wir sind hier.“
Eine Genossenschaft aus dem Kreisgebiet übernimmt den Leichtbau und die Zimmerei. Die haben mir eine Firma empfohlen, welche die Fenster wechselt. Wir bekommen jetzt Westfenster. Deren Vertreter sind gerade gekommen und vermessen die alten Fenster. Wir bauen Kunststofffenster ein.
„Die sind leise, halten die Wärme drinnen und alle Geräusche draußen“, rät mir deren Vertreter. Die Fenster sehen gut aus. Das überzeugt uns.
Eigentlich fehlt uns nur noch die Einrichtung.
Wir gehen zu einem örtlichen Tischler. Der stellt keine Möbel mehr her. Mutter hatte ihre Möbel noch bei einem örtlichen Tischler bauen lassen. Der macht auch keine Möbel mehr. Alle handeln über Nacht, Westmöbel. Und die waren uns zu teuer. Ein Stuhl vierhundert Mark? Ein Tisch, das Doppelte. Und das bei zweihundert Plätzen mit den Zimmern.
Wir entschieden uns für einen Großhändler, der uns wirklich gutes Belgisches Möbel anbot. Für den viertel Preis. Vertreter dieser Firma haben bei Mutter übernachtet. Die Familienseilschaften haben sich wieder Mal als günstig bestätigt. Auf Kredit hätte ich für einen Stuhl, achthundert Mark gedrückt. Menschen können das nicht bezahlen. Auch nicht im heiligen Westen.
Fortsetzung folgt
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