Soviel Toni weiß, wird der Stausee von Vernagt, mit Fischen zum Angeln besetzt. Neben Saiblingen, werden verschiedene Forellenarten ausgebracht. Mit dem Tageslicht entsteht im See eine Farbe, die etwas an Türkis erinnert. Wäre Toni ein Geologe, würde er hier Kupfer vermuten. Die Farbe gibt es in vielen Seen in Südtirol und im Trentino.
„Kann das Plätschern auch von Fischen verursacht worden sein?“, hakt er im Gehen bei Joseph nach.
„Wenn, dann von einer Riesenforelle“, antwortet Joseph. „So eine hätte ich gern mal an der Angel.“
Markus lacht über die Bemerkung. Er hatte im letzten Jahr den größten Fang.
Bei der weiteren Suche um den See, bemerkt Toni viele italienische Touristen. Sie fotografieren und schauen nebenbei nach ein paar Pilzen. Um den See werden reichlich Pilze vermutet. Weniger Steinpilze, dafür aber reichlich Butterpilze und Goldschwammerln. Um den Stausee stehen reichlich Lärchen. Die wirken wie Magnete auf Pilzsammler.
Die Leute, die Toni trifft, fragt er, wann sie gekommen sind. Erstellt sich als Kommissar vor. Sonst würde er wohl keine Antwort bekommen. Die meisten Besucher sind Gäste in einem der Hotels des Tales. Das Gros kommt aus Kurzras unterhalb des Schnalser Gletschers.
Marco geht indes in Vernagt nach Zeugen suchen. Die Leute wirken teilweise etwas verschlossen. Die Begrüßung ist aber stets herzlich und einladend.
Die Schäferfamilien sind seit vierzehn Tagen vom Schafübertrieb zurück. Das ist eine recht spektakuläre Veranstaltung im Schnalstal. Der Übertrieb gibt reichlich Nachbearbeitung zu Hause. Die Schlachtung der Tiere, die über Winter nicht versorgt werden können, ist angesagt.
Im ganzen Ort riecht es gegen Mittag nach Schöpsernem.
Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten oder dem Übertrieb, wurden keine Opfer gemeldet. Man ist vollzählig im Ort und im Tal.
Marco ruft Toni an und sagt, er fährt jetzt wieder ins Büro. Die, beim Opfer gefundenen Sachen müssen bestimmt werden. Toni sagt, er bleibt noch etwas. Er möchte noch oberhalb des Sees Befragungen durchführen.
Am See ist Alles erledigt und Toni fährt mit dem Motorrad in Richtung Kurzras. An den Gasthöfen hält er an und befragt die Besucher der Stammtische und die Wirtsleute.
In einem großen Hotel in Kurzras geht Toni an die Rezeption. Dort trägt er sein Anliegen vor. Der Manager, ein italienischer Landsmann, empfängt ihn.
Bei der Befragung stellt sich heraus, einige Mitarbeiter sind abkömmlich. Silvio, der Manager, findet das aber normal in seinem Betrieb. Toni verlangt die Liste der Mitarbeiter, die fehlen. Silvio lässt sie ihm zusammen stellen.
Eine Sekretärin mit einem Kurzen Schwarzen bekleidet, bringt ihm die Liste. Sie läuft wie auf einem Laufsteg. Silvio lächelt sie an. Toni denkt sich seinen Teil.
Fortsetzung folgt

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