Jetzt ist sie wieder die Zeit, in der wir uns unreife Tomaten kaufen können. Egal ob Strauchtomaten oder Ochsenherzen. Wir in der DDR wurden ausgelacht von den Westlern, weil bei uns nur reife Ware gehandelt wurde. Saisongerecht eben. Jetzt frisst man das Zeug das ganze Jahr und fragt sich, wie das richtig geht ohne Chemie. Flugzeuge und Schiffe machen das natürlich umweltgerecht möglich. Alles für den Umweltschützer, sogar mit grünem Stempel frisch aus Schwarzafrika.
In vielen Ländern sind grüne Tomaten als auch deren unreife Artgenossen, begehrte Produkte in der warmen Küche oder beim Marinieren.
Das ist heute nicht das Thema. Ich möchte Sie in die Reifung der Tomaten etwas einführen. Der Grund ist einfach erklärt. Bei meinen Besuchen, auch in Profiküchen, stelle ich eine reine Misshandlung der Tomate fest. Und das, trotzdem die Dinger immer teurer werden. Die Misshandlung der Tomate kommt einer Vernichtung gleich. Zugleich wird die Arbeit der Bauern schwer missachtet. Ich möchte jetzt nicht wissen, wie viele Tomaten den Geist aufgeben und einfach verfaulen wegen der falschen Lagerung.
Die Reifung eines Nachtschattengewächses braucht sicher kein Tageslicht. Und dort liegt schon der Hauptfehler. Gereift wird im dunkelsten Raum der Wohnung. Der zweite Fehler ist die Missachtung der Wachstumsbedingungen der Tomate. Tomaten wollen es warm. Sobald die in kalte Umgebung kommen, beginnt der Fäulnisprozess. Also, kein Reifeprozess. Wir erinnern uns, Tomaten werden fast ausnahmslos in Gewächshäusern gezüchtet. Vor allem, die frühen Sorten und jene Sorten, die früh gehandelt werden sollen. Die Pflanze wächst in einer Umgebung, die 26 ° C nicht unterschreiten sollte. Also, lagern wir die unreifen Tomaten zu Hause warm und dunkel. Die Tomaten können mit oder ohne Ast gelagert werden. Ist die Frucht reif, fällt der Ast von allein ab. Die Früchte dürfen sich untereinander nur schwach oder gar nicht berühren. Es braucht Zirkulation, sagen die Pseudoklugen. „Da muss Luft ran“, sagt Tom Hanks in „Cast away“. Stöße und Quetschungen als auch andere Mißhandlungen in Einkaufstaschen, Autos, Küchenschränken, bei den Cafebesuchen nach dem Einkauf usw. sind zu vermeiden. Das verkürzt nicht nur bei Menschen die Lebenszeit. Die ganze Natur lebt nach diesem Prinzip. Leider auch ihre Ausbeuter und kriminellen Regierungsmitglieder. Deshalb wäre vielleicht eine leichte örtliche Quetschung in der Halsgegend, die beste Methode, diese Frucht zu kurieren.
Ansonsten wünsche ich bei der Tomatenlagerung viel Glück und Sachverstand. Die Tomate und ihr unglücklicher Geldbeutel werden es Ihnen danken. Bei längerer sachgerechter Lagerung werden Tomaten immer süßer. Wie wir, bekommen Tomaten nach erfolgreicher richtiger Lagerung, Falten. Und in diesem Zustand, schmecken sie am besten.
Gestern war ich mit einem Freund auf Tour. Wir sind über den Gampen nach Madonna di Campiglio und von dort über Sarche, Toblinosee und Trento auf der SS 12 nach Hause geeiert. Wir waren auf Sparkurs unterwegs und haben für den Giro keine fünfzehn Euro benötigt. Für deutsche Verhältnisse ist der Sprit ja bei uns recht preiswert. So etwa vierzig Cent je Liter. Die Deutschen Heizer wissen das. Die sind aber in diesem Jahr nicht so zahlreich vertreten, wie in anderen Jahren. Die einheimischen Motoristi, neben der Natur, bedanken sich dafür. Am meisten freue ich mich über meine Italienischen Landsleute, die zusammen mit ihrer Frau und einem Scooter unterwegs sind.
Das Wetter? Sämtliche Berge als auch die schönen Panoramen waren Wolken verhangen. Ich habe nicht fotografiert.
Ich habe mal ein Foto aus dem Eggental ran gehangen. Auf dieses Motiv dürfen wir sicher wieder 50 Jahre warten.

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