
Die Gemeindepolizei hat sofort die Carabinieri in Rabland informiert. Damit erfährt das natürlich auch Marco in Bozen. Sobald es Marco weiß, weiß es auch Toni. Toni wird gleich mit der Aufklärung beauftragt. Er wohnt im Ort. Obwohl Obereben eine Fraktion Algunds ist. Toni und Monika haben aber den Zugang zu unseren Gastronomen. Man kennt sich. Sobald dort die Carabinieri aufwarten, herrscht eine Art Verschlossenheit.
Als Toni ankommt am Fundort, sind schon alle Teams der Carabinieri vor Ort. Die Spurensicherung packt hunderte Proben ein.
„Wie lange liegt die Frau schon hier?“
„Das lässt sich bisher nicht genau feststellen. Wir schätzen, seit einer Woche.“
„Gibt es sonst offensichtliche Spuren?“
„Der Kleidung nach, war sie ausgegangen.“
„Und sonst?“
„Wir können sogar noch das Parfüm riechen. Es ist kein hiesiges. Sehr auffällig.“
Marco kommt. Monika ist bei ihm.
„Toni. Du musste zuerst raus bekommen, wo die Frau gearbeitet hat.“
„Habt Ihr die Unterlagen nicht?“
„Nein. Frage mal auf der Gewerkschaft und im Ortsregister. Sie muss sich ja eine Arbeitserlaubnis geholt haben.“
„Mich interessiert, wo sie geschlafen hat.“
„Genau. Mich auch“, antwortet Marco.
„Die haben jetzt genug Zeit, das Zimmer zu räumen.“
Die Gefahr besteht. Dann müsste Toni ja den Täter genau dort vermuten. Das glaubt er nicht.
„Die Steine wurden per Hand auf die Frau gelegt“, sagt der Spurensicherer.
„Also, ein Grabmal.“
„So in etwa.“
„Es gibt keine Brüche und Abschürfungen.“
„Sonst noch Etwas auf die Schnelle?“
„Es liegt die Vermutung nahe, das sie erwürgt wurde.“
„Gibt es Würgemale?“
„Nicht direkt. Ihr wurde der Kehlkopf zerdrückt. Der Täter muss ziemlich kräftig sein.“
„Warten wir mal die Laborergebnisse ab.“
Toni geht den Fundort noch etwas ab. Monika kommt zu ihm. Sie hat Pandalons an.
„Musst du unbedingt in der Unterhose kommen? Der Kameltritt ist deutlich sichtbar.“
„Stört es dich?“
„Mich nicht. Aber der Kollege dort scheint schon etwas steif zu sein.“
„Sicher vor Kälte.“
Die Zwei lachen.
„Und da heißt es immer, die Männer würden die Frauen vergewaltigen.“
„Siehst du das anders?“
Marco kommt dazu und hat Alles gehört.
„Wer so draußen herum läuft, will es.“
Die Drei lachen. Der Anlass gibt leider keinen Grund zu lachen. Sie werden von ihren Kollegen misstrauisch angeschaut.
„Könnt Ihr auch ein paar Steine mitnehmen für die Suche nach Fingerabdrücken?“, fragt Toni seinen Freund, den Spurensicherer Alois. Die Zwei kennen sich noch aus der aktiven Zeit von Toni.
„Natürlich. Wie das letzte Mal im Suldnertal?“
„Naja. Das hat uns ja die Täter geliefert.“
„Du hast Recht.“
„Wir brauchen aber auch die Spurenauswertung sämtlicher Reifen- und Fußabdrücke von hier.“
„Nichts ist leichter als das. Wir sind immerhin hundert Mann.“
„Beklage dich nicht. Wir gehen dann ein Bier trinken bei Doris.“
Sehr gut geschrieben 👍
Weiter so.
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Danke, lieber Markus. In dem Stil schreibe ich alle meine Bücher. Ich kann nicht aus meiner Haut:-)) Mir geht es bei den Krimis hauptsächlich auch um die Vorstellung unserer Gegend.
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