Die Genossen der PCI haben heute mal ausgerechnet…


Contropiano

Ein Sessel an der Mailänder Scala kann bis zu 3.000 Euro kosten.

6 Monate Arbeit für eine Verkäuferin meiner Teile, „regulär“ in Teilzeit angestellt und gezwungen, den ganzen Tag zu arbeiten.

10 Monate und mehr des vom RdC gezahlten Mietbeitrags.

3.000 Kisten Tomaten von den Feldern geerntet.

6 Monate Mindestrente, die Sie zwingen, sich zwischen Essen und Selbstversorgung zu entscheiden.

Warum sollte nicht jemand von denen, die ihr Leben schwitzen, den sozialen Parasiten, die das Privileg haben, in diesen Sesseln zu sitzen, eine „unruhige“ Zukunft für sie und ihre großen Babys wünschen?

Nicht der Tod, sondern ein langes Leben voller Entbehrungen und Opfer, ein „normales“ Leben, das den Millionen von Besitzlosen „garantiert“ ist.

Warum sollten die „Armen“ den Reichen nicht beneiden und ihm „Pech“ wünschen?

Um seine „moralische Überlegenheit“ zu demonstrieren und sein „altruistisches“ und „großzügiges“ Streben nach einer utopischen sozialen Gerechtigkeit zu demonstrieren?

Warum sollte sie ihn nicht hassen?

Warum sollte er vergessen, dass dieser Reichtum die Frucht seiner Armut ist?

Dass das goldene Leben der Wenigen auf der Arbeit der Vielen beruht?

Wer einen vollen Magen hat, ist nicht zufrieden.

Sie verlangt, dass diejenigen, die den Gürtel enger schnallen, ihren Zustand resigniert hinnehmen.

Du fluchst nicht, du protestierst nicht, du leckst die Hände derer, die dir Almosen geben.

Applaudieren Sie den Übergang von schamlos zur Schau gestelltem Reichtum. Mit „mäßiger“ Bewunderung, guter Bildung und materieller und geistiger Enthaltsamkeit.

Leider funktioniert es für sie nicht immer so.

Und hin und wieder werfen die Parias den Tisch um mit all der Wut, die sich über die Jahre des Sklavenlebens angesammelt hat.

Und verbrenne diese Tempel des Luxus.

Ohne moralische Rechtfertigungen, ohne die Dominierenden um irgendwelche Lizenzen zu bitten, sondern nur aus dem einfachen Grund, dass sie sich stärker fühlen. Frei zu hassen und deine Ketten zu sprengen.

Machen Sie sich keine Sorgen über diejenigen, die Sie von den Seiten eines sozialen Netzwerks aus bedrohen.

Denken Sie an die Millionen Menschen, deren Armutskarte Sie entfernt haben und die sich im Stillen von Angst und Groll ernähren.

Denken Sie daran, wie eng und prekär Sie auf diesem Ast sitzen, den Sie ständig sägen, überzeugt, dass Sie es sich leisten können.

Hoch leben die Chefs und ihre Mitarbeiter.

Wir werden die Befriedigung nicht aufgeben, Sie auf Ihren gemütlichen SUVs campen zu sehen und Ihre Cartiers gegen einen Teller Suppe einzutauschen.

Kurze Mitteilung von Book on demand


BoD – Cover

Amazon – Cover

Ihr Buchprojekt

Sehr geehrter Herr Beyer,

wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Ihr Buch Der Saisonkoch – Die Sommersaison – Frühjahr mit der BoD-Nummer 21711056 ab sofort für Sie lieferbar ist!

Sofern Sie den Weg der Veröffentlichung gewählt haben, bei dem Ihr Buch auch eine ISBN erhalten hat, ist es nun in den wichtigen Großhandelskatalogen gelistet. Dies ist vor allem für Buchhändlerinnen und Buchhändler wichtig. Nach nur wenigen Tagen ist Ihr Titel in über 1.000 Online-Buchshops, kurze Zeit später in 6.000 Buchhandlungen bestellbar.

Sollten Sie zusätzlich die Konvertierung Ihres Titels für den E-Book Vertrieb in Auftrag gegeben haben, ist die Bearbeitung und Titelmeldung in ca. zwei Wochen abgeschlossen. Unser Team prüft für jedes E-Book, ob die Inhalte der Druckvorlage optimal für das Medium E-Book aufbereitet wurden und sie auf allen gängigen Lesegeräten gut nutzbar sind. Wir werden Sie per E-Mail informieren, sobald Ihr Titel an die angeschlossenen Shops übertragen wird.

Wenn Sie noch weitere Fragen haben, dann wenden Sie sich gerne an uns!

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Buchprojekt.


Mit freundlichen Grüßen

Ihr BoD-Kundenservice

Ich bedanke mich hiermit bei dem Team von BoD. Meine Südtiroler Leser können den Titel und alle anderen von BoD in ihrer Buchhandlung gedruckt bestellen. Bod handelt Europa weit meine Titel gedruckt als auch in Ebookform direkt über die Buchhandlungen in Ihrer Nähe.

Den Dritten Monat der Wintersaison habe ich jetzt bald fertig redigiert und korrigiert. Der erscheint dann als Neudruck. Das Einrichten der PDF und des Covers dauert etwas. Ich habe einige Korrekturen vornehmen müssen. Das Cover für BoD gestalte ich neu. Es muss sich von der Amazonausgabe unterscheiden. Ich habe von diesem Coverfoto mehrere unterschiedliche Motive gemacht.

Die Sommersaison Frühjahr ist bereits redigiert und korrigiert. Also, kein Rohdruck.

Inhalt/Handlung

Die Saisonpause hat sich leider etwas verlängert. Ich muss mir also eine Arbeit in der verkürzten Sommersaison suchen. Damit verlängern sich die Arbeitswege bis in die Seitentäler, Dolomiten und ins Pustertal. Selbst in unseren Nachbarländern muss ich eine Arbeit suchen. Es gibt schon deutliche Lohneinbußen und eine harte Konkurrenz unter den Saisonarbeitern.

Die Cover habe ich wie alle anderen auch, selbst fotografiert. Ein Cover ist bei Amazon (das 2.) erhältlich. Das erste bei BoD. Südtirolern und eingefleischten Gästen muss ich sicher nicht erklären, wo ich die aufgenommen habe.

Die Ebooks, die ich bei mir auf dem Blog veröffentliche, sind sämtlichst als Rohdruck zu verstehen. Ich bearbeite die Seiten nicht extra, um sie Ebook – fähig zu gestalten. Das ist eine Mordsarbeit und erfordert einige Routinen, die ich noch nicht habe.

Technische Hinweise

Bei Books on demand, drucke ich von Anfang an im Format A5. Bei Amazon ist in diesem Format der erweiterte Vertrieb nicht möglich. Trotzdem richte ich auch bei Amazon alle meine Bücher in A5 ein. Ich bin der festen Überzeugung, dieses Format ist das beste Buchformat für die Bücher, wie ich sie schreibe. Ich finde A5 auch etwas handlicher.

Leseprobe Der Saisonkoch – Wintersaison Dritter Teil


Tag 82

Gestern bat ich Joana, mich mit zu wecken wenn sie aufsteht. Heute tut sie das und wir können wieder Mal zusammen unseren ersten Kaffee trinken. Sie findet meinen Arbeitsweg etwas lang. Ich soll zu Hause übernachten, wenn ich in Bozen arbeite. Innerlich macht mich das krank. Nicht etwa vor Eifersucht. Ich brauche abends Jemand zum Reden. Joana braucht das auch. Wir sind in diesem Umfeld aufgewachsen in der DDR. Da gab es keinen Grund, schwermütig zu sein. Das erinnert mich an ein schönes Zitat aus Crocodile Dundee. Man erzählt seinen Kollegen oder Freunden etwas von dem, was einem bedrückt und schon weiß es der ganze Ort. Die Freunde und das Kollektiv reagieren unterschiedlich darauf und schon wächst die Chance, den Schwermut wirksam zu beseitigen. Das hat mir geholfen, ein Leben lang, lächelnd auf Arbeit zu kommen. Das Verhalten erfordert einen gewissen Grad an Naivität. Unter Freunden und echten Kollegen dürfte das kein Problem sein. Das Problem entsteht erst, wenn sich keine Gelegenheit findet, Freundschaften aufzubauen.

Joana duftet heute, wie ein Abteil eines edlen Parfümladens. Sie sagt mir, sie hätte von einem Gast ein Sortiment Proben geschenkt bekommen. So als Trinkgeld. Ich frage sie, ob sie dafür sein Zimmer ohne Unterhosen geputzt hätte.

„Der Einfall ist nicht schlecht“, ist die Antwort.

Wir gehen zusammen zu Marlies. Es klingt wie ein Witz, aber unser Kaffee steht schon da. Wer horcht an unserer Tür? Woher weiß Marlies, wann wir runter kommen.

Marlies hat offensichtlich den gleichen Hotelgast bedient. Sie duftet auch wie ein Rosenbeet. Sie bevorzugte eine andere Probe. Dursun und Alfred sind auch da. Alfred sieht etwas matt aus. Dursun scherzt und sagt, er sähe immer so aus, wenn wenig Gäste im Haus sind. Und schon sind wir bei der Behandlung von Schwermut.

Auf Alfreds Nachfrage, erzähle ich von Bozen. Er kennt den Betrieb. Ach den Chef. „Ein Trottel“, sagt er beiläufig. In den Kreisen der Hoteliers kennt man sich länderübergreifend, scheint mir. Je weiter ich von einem Hotelier weg bin, desto ehrlicher wird die Meinung der Kollegen über ihn. Erstaunlich. Langsam aber sicher wird es Zeit, ein Portal der Saisonarbeiter aufzubauen, die dort ihre Arbeitgeber bewerten können. Da stünden sicher mehr Bewertungen mit einem Stern als auf den Hotelbewertungen diverser Reiseportale. Und die wären sicher wahrer als jene bei den Hotelbewertungen der Reiseportale. Das setzt natürlich eine Mitgliedschaft voraus. Ich stelle mir gerade vor, wie viele arbeitslose Anwälte bei so einem öffentlichen Portal, eine Beschäftigung fänden.

Unterdrückung beginnt mit der Zerschlagung von Geschlossenheit. Dabei sollte dem Arbeiter klar sein, dass alle Unterdrücker, geschlossen, mit allen Mitteln agieren können. Auch, wenn es Einem so, nicht besonders auffällt. Die Leute eint eine oder mehrere Charaktereigenschaften.

Alfred tröstet mich und sagt: „Such weiter. Es ist bald Sommersaison. So hast Du auch ein kleines Auskommen.“ Der Trost tut gut. Ich dränge etwas. Eigentlich wollte ich gegen Acht da sein. Neun würde auch reichen. Aber, am ersten Tag…soll es eher etwas überpünktlich sein.

Marlies drückt mir eine Semmel in die Hand. Mit Speckfett. Hierzulande nennt sich das wohl Grammelschmalz. „Wir haben auch frisches Gehackertes gemacht. Willst Du das auch mal probieren?“ Gehackertes ist praktisch geräucherte Bratwurst ohne Darm. Mancherorts wird das mit Darm auch als Knacker verkauft. In Sachsen zum Beispiel. Luftgetrocknet ist das eine Kaminwurzen.

Eigentlich bin ich nicht unbedingt für Frühstück. Und schon gar nicht in der Dimension. Ich kann mir das aber für abends aufheben. Vor allem, wenn ich nicht mehr nach Nauders komme nach dem Dienst.

Die Fahrt heute wird ein Klacks. Auf der Hauptstraße ist kaum Verkehr. Und das bleibt bis Schlanders so. Ich sehe auch kaum Schwerverkehr. Mittwoch scheint sich als Umwelttag in Südtirol zu etablieren. Immerhin richtet ein Lastkraftwagen, Umweltschäden für zehntausend normale Personenkraftwagen an. SUV‘s sind davon ausgenommen. Ein Idiot in so einem Panzer richtet mehr Schaden an als ein professioneller Lastwagenfahrer mit einem großzügigen Zeitfenster. Die sind leider knapp. Genau in dem Augenblick begegne ich einem Mila Lastwagen. Ein Genuss. Das sind die Einzigen, die Rechts fahren können in Südtirol. Jedes Mal, wenn ich so einem Lastwagen begegne, zuckt mir die Hand für einen Gruß und ein Dankeschön. Tankwagen erfordern ein besonderes Geschick. Die Jungs fahren eine Flüssigkeit. Unsereiner hat schon Probleme, zu Zweit einen gut gefüllten Topf zu transportieren. Nun stellen Sie sich vor, das tausendfache Volumen bewegt sich in ihrem Kofferraum und in Ihrem Anhänger. Erst dann können Sie wirklich einschätzen, was diese Jungs beherrschen. Stellen Sie sich vor, Sie machen eine starke Bremsung und die zehntausend Liter drücken an Ihrem Sitz unmittelbar nach der Bremsung. Sie würden staunen, was sich Alles aus Ihrem Darm zu befreien versucht.

In Sibirien war ich sehr oft mit solchen Lastwagen unterwegs. Ich hatte jedes Mal Krämpfe in meinen Händen. Vom Ankrallen an allen möglichen Griffen, die zu dem Zeitpunkt erreichbar waren.

Kurz vor der Töll in Partschins, bildete sich ein Stau. Ich weiß nicht warum. Meines Erachtens, gibt es dort immer Stau am frühen Morgen. Das ist ein Nadelöhr. Ich habe das Fahrzeug getauscht und bin mit meinem Motorrad unterwegs. Ich kann mich gut durchdrängen.

Ich denke an die Zeit zurück, als wir dort noch die Serpentinen in Richtung Forst fuhren. Fast jeden Morgen gab es Stau wegen eines Unfalles. Ich möchte jetzt nicht die vielen Krüppel zählen, die allein an dieser Stelle zu beklagen waren. Das Motorrad war für mich das einzige Fahrzeug, bei dem ich dort die Chance hatte, gesund durch zu kommen. Geschnittene Kurven und mangelnder Rechtsverkehr, waren nicht selten Ursache sehr böser Unfälle mit erheblichen Schäden. In Touristensaisonen war diese Straße lebensbedrohlich.

Ich komme flüssig durch mit knapp zehn Minuten Zeitverlust.

Auf der MEBO fährt unser Arbeiterverkehr recht flüssig, auch etwas schneller als vorgeschrieben. Ich denke, das ist so geduldet und vielleicht sogar erwünscht. In Bozen mache ich schnell die Bekanntschaft von echtem Zeitverlust. Wer durch die Stadt muss der Arbeit wegen, verliert pro Tag sicher eine Stunde. Bei vier Arbeitswegen, doppelt so viel. Mit dem Zweirad hat man wenigstens die Chance, Lücken zu nutzen. Die Zweiradfahrer sind damit schon mal die Pünktlichsten auf Arbeit.

Ich fahre das unglaubliche Geschlängel auf den Weinberg. Es gibt gelegentlich Gegenverkehr. Oft glaube ich, deren Fahrer sind nicht besonders nüchtern oder sehr abgelenkt. Die Straße ist mit reichlich kleinen Steinen belegt. Sie fährt sich fast wie ein Kiesweg. Die Reifen halten hier nicht besonders lange. Im Winter fahre ich immer recht weiche Reifenmischungen.

Statt Unten zu parken, fahre ich wieder bis ans Hotelrestaurant. Kaum bin ich Oben, schauen mich wieder böse Augen an. Dieses Mal durch das Fenster. Also ohne Geschrei. Unter dem Helm hätte ich das eh kaum vernommen. Mir ist das auch egal. Entweder sucht man einen Koch und der kommt bis zu seinem Arbeitsplatz oder man sucht einen Wanderer. In den eher abgelegenen Hütten muss ich Beides sein. Bis jetzt ist das Motorrad aber meins. Die Verantwortung dafür habe ich. Schäden bezahlt mir keiner dieser Arbeitgeber.

Ich gehe an der Rezeption vorbei, grüße und die gesetzte Frau zeigt mir, wo ich mich umziehen kann. Mit einem Blick in die Runde, versuche ich zu erkunden, ob irgendwo Kameras versteckt sind. Joana hat schon in Hotels gearbeitet, in denen selbst ihr Umkleideraum mit Kameras überwacht wurde. Die kranken Familienmitglieder haben sich mit dem Kino den Büroalltag etwas befeuchtet.

Oder war das eher die Vorauswahl für ein neues Familienmitglied? Vielleicht war der Mitschnitt auch ein Tauschgegenstand auf diversen Tauschbörsen. Jedenfalls fiel es Joana schwer, einem solchen Arbeitgeber die Hand zu geben.

In der Küche angekommen, begrüßen mich die Kollegen. Zwei sind Sarner und einer ein Bozener. Alle sind sehr freundlich und extrem hilfsbereit. Über den Betrieb oder die Arbeitsbedingungen konnte ich keinen meiner neuen Kollegen ausfragen. Sie schauten sich immer um bei ihren spärlichen Antworten. Und da soll mal Einer von der Stasi und DDR erzählen. Ich würde den glatt als krank ansehen.

Leseprobe Der Saisonkoch – Wintersaison Dritter Teil


Küchenrundgang gibt es keinen. Bei dem, was ich gesehen habe, ist das nicht nachvollziehbar. Sie haben das Mittagsgeschäft beendet. Die Tür springt jetzt auf mit einer Bedienung und ich sehe in dem kurzen Augenblick, warum kein Rundgang statt finden kann. Es muss einen massiven Krach gegeben haben.

Er begleitet mich bis an den Hoteleingang und sieht mein Motorrad. „Hier können Sie nicht parken. Unser Parkplatz ist da Unten.“ Er zeigt mir einen Parkplatz, der fünfhundert Meter bergabwärts liegt. Ich soll demnach, fünfhundert Meter in Motorradausrüstung, steil bergauf wandern, um bei dem arbeiten zu dürfen. Vorm Hotel stehen drei Autos und ein Scooter.

„Für mein Moto wäre hier noch Platz“, sag ich zu ihm.

„Ja schon. Aber nicht für Sie.“

Naja. Ich ernähre nur seine Familie mit.

Damit müsste ich mein Motorrad unbeaufsichtigt, einen halben Kilometer von meinem Arbeitsplatz entfernt, auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen. Was auf solchen Parkplätzen passiert, wissen wir zur Genüge. Wobei ich bezweifeln darf, dort würde mir Jemand mein Motorrad klauen. Dazu muss man schon recht gut fahren können bei dem Gefälle. Auf diesem Parkplatz ist einfach das Gefälle zu stark. Und dort machen eben Autofahrer die meisten Fehler.

Der Weg nach Nauders ist also frei für heute. Ich eiere den Berg herunter. Allein das, ist bei Regen sicher ein Kunststück. Ich hoffe, die nächsten Tage regnet es nicht. Ich möchte dort erst mal ein paar Routinen bekommen.

Die schmalen Wege runter stehe ich praktisch nur auf der Bremse. Das wird gewaltig Bremsbeläge fressen. Von den Bremsscheiben will ich gar nicht erst anfangen. Der Chef hat mir Zweitausend versprochen. Vier Arbeitswege nach Hause und zurück. Mehr Verschleiß an Bremsen. Höherer Verbrauch an Benzin. Unfallgefahr. Naja. Geschäft wäre das erst mal keins. Ich muss weiter suchen.

Kurz vor dem Arbeiterverkehr schaffe ich den Weg in den Vinschgau und nach Nauders. Lastwagen sind keine mehr unterwegs.

Alfred ist zur Mittagsruhe. Reka sehe ich mal wieder an der Rezeption. Sie grüßt freundlich und will wissen, ob ich endlich eine Arbeit habe.

„Probezeit. Dort wird das aber nichts, glaube ich. Der Chef will mich nicht haben.“

„Na dann, heißt es suchen. Ich kenne das.“

„Du, mit Deinem Aussehen, Reka, dürftest eigentlich keine Probleme haben.“

„Meine Probleme sind andere. Glaub mir das.“

Reka hat Joana schon von unzähligen Übergriffen von ihren Chefs erzählt. Ich frage mich, warum sie diesen Beruf noch ausübt. Die Not in der Familie zu Hause, muss wirklich groß sein.

Marco ist auch noch nicht da. Ich gehe nach Oben.

Joana wartet auf unserem Zimmer. Sie schläft noch nicht. Wir essen zusammen. Marco hat Joana etwas Hackbraten gegeben. Kalt schmeckt der hervorragend auf Butterbrot.

%d Bloggern gefällt das: