4 Kommentare zu „Bringeschuld“

  1. Dass die die südtiroler Gastronomie nicht von den Südtirolern aufgebaut wurde muss ich hier widersprechen. Bereits vor den ersten Weltkrieg war Meran ein bedeuteter Fremdenverkehrsort. Viele Hotels der damaligen Zeit bestehen heute noch. Das Kurhaus und das Kurmittelhaus bestehen heute noch. Meran hatte Gäste aus ganz Europa. Interessante war das der Winter die Hauptsaison war. Es wurde als Südbalkon der k.und k.. Monarchie bezeichnet. Nach dem 2.Weltkrieg begann der erneute Aufschwung, hauptsächlich durch deutsche Gäste. Bis in den neunziger Jahren wurde dies ohne nennenswerten Gastarbeiter bewältigt. Erst nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und die Öffnung der Grenzen des Ostblocks kamen die ersten Gastarbeiter, die mit der weiteren Zunahme des Fremdenverkehrs unentbehrlich wurden. Durch die Angleichung der Löhne und Preise auch in ihren Heimatland sind die Menschen aus dem Osten fast vollständig ausgeblieben. Durch die Globalisierung arbeiten heute hauptsächlich Inder und Pakistani in der Gastronomie. Doch während vor 20 Jahren ein 13 Stundentag noch normal war sind heute geregelte Arbeitszeiten und 5 Tagewoche in vielen Betrieben bereits Standard. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es ein noch mehr an Tourismus nicht mehr geben kann. Die Zumutung für Verkehr, Umwelt, Natur und Bevölkerung sind erreicht.

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    1. Ich habe mit den Eltern (Familien) diverser Betriebe, also mit jenen, welche die Betriebe aufgebaut haben, gearbeitet. Zugleich lebe ich mit Menschen in Nachbarschaft, die in den Betrieben gedient haben. Dank ihrer Auskünfte gelang es uns bisweilen, von diversen Bewerbungen, Abstand zu nehmen. Von den meisten Betrieben existieren nicht mal mehr die Grundmauern. Die neuen Betriebe und die damit verbundenen, teilweise extremen Schulden, waren eben erst durch Migranten möglich. Die Migranten waren sozusagen das Druckmittel gegen die eigene Bevölkerung als auch die Sicherheit für die Darlehen. Selbst konnten gerade diese Beträge nie erarbeitet werden. Schon gar nicht mit dem hiesigen Personalangebot. Ich habe mein Fach – Gastronomie – vier Jahre studiert. Ich weiß sehr genau, wovon ich rede.

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      1. Zu den ersten Grand Hotels in Meran gehörten das Hotel Emma in der Nähe des Meraner Bahnhofs, das Hotel Excelsior und das Bristol in der Freiheitsstraße. Auch das Grand Hotel Bellevue, der Meranerhof, das Ritz Stefanie und das Hotel Palace wurden von einer bunten und illustren internationalen Gästeschar besucht. Alle diese Hotels, außer Bristol das vor einigen Jahren abgerissen wurde, bestehen noch heute.
        Zur Jahrhundertwende gehört der Urlaub in Meran schließlich zum guten Ton: Schriftsteller und Adlige gaben sich die Klinke in die Hand. Franz Kafka, Christian Morgenstern und Sigmund Freud erholten sich in Meran, um ihr Lungenleiden zu kurieren. Die drittgrößte Gästegruppe der Kurstadt waren Ende des 19. Jahrhunderts Besucher aus Russland. Grund hierfür war vor allem die direkte Zugverbindung zwischen St. Petersburg und Meran. Sie residierten meist im Ansitz Zarenbrunn – bestehend aus einer russisch-orthodoxen Kirche und drei historischen Villen in Obermais, namens Borodina, Moskau und Lituania. Aber auch mehrere kleinere Hotels in Obermais wie Pension Austria heute Adria, Gasthof Kiendl oder Marlinger Oberwirt sind bereits in der 5. Generation tätig.
        Übrigens ich bin selbst Koch und arbeite seit 45 Jahren ununterbrochen in der südtiroler Gastronomie und kenne die Situation im Gastgewerbe sehr genau.

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      2. Dann, lieber @riccio, wird uns wohl klar sein, wer in unseren Küchen die Hauptarbeit geleistet hat:-))
        Der Geschichtsunterricht ist sehr gut und passt in meinen Blog. Danke, für diesen edlen Beitrag.

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