Gelika


„Wie ist meine Arbeitszeit?“

„Normal arbeiten wir in Vierzig-Stunden-Woche. Bei erhöhter Nachfrage gibt es bisweilen fünfzig bis sechzig Stunden – Wochen. Das sind Überstunden. Sie müssen sich mit der Karte an der Stechuhr an – und abmelden. Wir arbeiten im Zwei – Schicht – System.“

„Was verdiene ich?“

„Anfangs können sie mit eintausend und dreihundert Netto rechnen. Manchmal gibt es etwas Trinkgeld. Es gibt einen Schichtzuschlag.“

Gelika vermeidet, ihre Freude zum Ausdruck zu bringen. Sie ist mit dem Angebot recht zufrieden. Sie bekommt das vergleichbare Gehalt ihrer Arbeitsvermittlerin.

„Kost und Logis sind frei bei uns. Das Personal hat einen Speiseraum. Sie können ihre Pause antreten, wenn sie abgelöst werden.“

Gelika ist jetzt beruhigt. Die Nervosität lässt nach.

„Gehen sie einfach in den Personalraum. Dort können sie sich ihren Kollegen vorstellen. Am Arbeitsplatz geht das schlecht.“

Gesagt – getan. Gelika folgt ihrem Manager in den Personalraum. Dort sitzen ein paar Kollegen.

Marin verabschiedet sich von den Kollegen. Bei einigen fragt er, wie es ihnen geht. Gelika hört nicht zu. Die Kollegen reden leise. Es scheint keinen Streit zu geben.

„Wo gibt es hier Kaffee?“, fragt sie an einem besetzten Tisch mit einem freien Platz.

Die Kollegen stellen sich vor. Gelika natürlich auch.

„Du passt zu uns. Du bist schön“, ist ein Kompliment einer Kollegin. Sie ist auch Slowakin.

„Wir sind hier Viele. Es gibt auch Kroaten, Bosnier, Ungarn.“

Auf die Frage, wo die Kollegin schläft, kommt eine andere Zimmernummer. Gelika fragt, ob Kollegen in ihrem Zimmer schlafen.

„Das Zimmer ist noch frei.“

Sie ist also scheinbar allein. So richtig Recht ist ihr das nicht. Sie hätte schon gern mehr erfahren.

Sie erfährt, wann das Restaurant öffnet. Vor der Öffnung, muss sie es mit ihren Kollegen säubern. Bei voller Belegung, wäre das in einer Stunde erledigt. Eine Kollegin fehlt. Das würde, in etwa, eine halbe Stunde Mehrarbeit bedeuten. Gelika ist das Recht. Sie freut sich, das erfahren zu haben. Immerhin kommt sie jetzt nicht zu spät zum Dienst.

Bei dem Arbeitsbeginn, entschließt sie sich, gleich ins Bett zu gehen.

Kaum ist sie auf dem Zimmer, klingelt ihr Telefon. Slavo steht auf dem Parkplatz.

„Sie haben kein freies Bett für mich.“

„Komm zu mir. Ich hole dich ab.“

Die Freude ist riesengroß. Slavo stellt verschiedene Warnsysteme an. Er schließt den LKW ab. Die Zwei gehen eng umschlungen in Gelikas Zimmer. Marin sieht die Zwei durch sein Fenster im Bürozimmer. Er nickt freundlich und winkt ihnen zu. Übernachtung genehmigt. Schlussfolgert Gelika.

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Autor: dersaisonkoch

Meisterkoch

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