Gelika in Brixen


„Ich zahle hier fünf Euro für den Liter Diesel“, schimpft sie im Selbstgespräch. Sie rechnet gerade die Maut mit dazu. „Ich muss Europa auf Landstraßen bereisen.“ Sie überlegt gerade, wie sie das am günstigsten kann. Vielleicht mit einem Fahrrad, Motorrad oder Roller? Eine schöne Vorstellung für den Arbeitsweg.

Gerika kommt an der Schwalbe an. Das Haus sieht außen recht angenehm aus. Innen, etwas verlebt. Aber recht traditionell. Eine alte Frau empfängt sie.

„Wir haben zusammen telefoniert. Sie haben einen hübschen Mann.“

„Ich habe nur wenig von ihm. Wir sehen uns zu selten.“

„Bei mir ist er relativ oft.“

„Dann hätten wir die Möglichkeit, uns öfter zu sehen.“

„Das wünsche ich ihnen sehr. Sie sind sehr schön. Viel zu schade, um allein zu sein.“

„Sind sie die Chefin?“

„Ich war es mal. Jetzt ist das meine Tochter und mein Schwiegersohn.“

„Ich habe zwei Chefs?“

„Nicht ganz. Meine Tochter arbeitet. Sie ist Sängerin in einer Tanzkapelle. Sie ist zu selten zu Hause. Die Kapelle spielt in ganz Europa.“

„Können sie mir zeigen, was ich zu putzen habe?“

„Ich zeige ihnen zuerst ihr Zimmer. Ich bin Waltraut.“

„Gelika.“

„Ein hübscher Name.“

Sie gehen zusammen die Steige hinauf. Bis unters Dach. Die Tür knarrt etwas.

„Ihr Zimmer.“

Gelika gefällt das Zimmer. Es scheint einhundert Jahre alt zu sein.

„Das war mal eines unserer beliebtesten Fremdenzimmer. Hier haben viele berühmte Leute geschlafen. Ruhe dich erst Mal etwas aus. Ich bereite dir etwas zu Essen.“

Die Herzlichkeit der Oma gefällt Gelika. Sie muss an ihre Eltern und Großeltern denken. Sie sind leider zu zeitig von uns gegangen.

Gelika sucht einen Fernseher. Hier ist keiner. Sie wird wohl mit dem Computer, Fernsehen schauen müssen. Das nimmt sie sich für den Abend vor. Jetzt räumt sie ihre Sachen in den Schrank. Danach legt sie sich ins Bett. Das ist etwas durch gelegen. Aber sie stört sich nicht daran. Das Zimmer wirkt gemütlich. Wie zu Hause. Die Dielen geben ein gemütliches Knarren von sich. Die Leute in den Nebenzimmern, können hören, es ist Jemand da. Sie fühlt sich geborgen.

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Autor: dersaisonkoch

Meisterkoch

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