Gelika-der neue Betrieb


In Sterzing. Sterzing will sie natürlich kennen lernen. Hannes zeigt ihr den Ort. Sie ist begeistert. Trotzdem haben sie noch ein ganzes Stück zu fahren. In das Tal. Das Tal bietet viel Traditionelles. Gelika ist begeistert. Ihre Augen werden immer größer. Hannes verspricht ihr keine Wunder. Aber immerhin, einen Platz zum Lernen. Jetzt stehen sie vor dem Prachtbau. Palais steht an dem Grundstück. Ein Familienhotel, wie scheint. Tom, der Chef, erwartet sie schon. Hannes hat mit ihm telefoniert. Sie haben die Ausbildung abgesprochen. Gelika hat nichts zu leiden. Sie bekommt nur etwas weniger Lohn. Darüber ist sie zwar traurig. Aber, in den Apfel muss sie beißen. Hannes hat ihr das so empfohlen. Einen Monat haben sie ausgemacht. Gelika akzeptiert.

Hannes verabschiedet sich im Personalzimmer von Gelika. Im Zimmer schläft sie mit einer Kollegin. Ein Doppelzimmer. Die Kollegin ist eine Landsfrau. Reibereien befürchtet Gelika nicht. Tom auch nicht.

„In unserem Betrieb gibt es kaum Krach zwischen dem Personal. Wenn Etwas ist, komm zu mir. Wir klären das dann.“

„Danke für den Rat.“

„Ich zeige dir den Betrieb und deinen Arbeitsbereich. Zuerst wirst du sicher in der Wäscherei anfangen. Wir bekommen die Wäsche vom Wäschedienst. Aber wir waschen auch selbst. Wichtig ist die Wäscheverwaltung in unserer Wäschekammer.“

Der Hinweis erscheint Gelika wichtig. Es geht wahrscheinlich um die Vollzähligkeit der Wäsche. Da scheint es Probleme zu geben. Sie fragt nicht genauer. Das werden ihr sicher die Kolleginnen erzählen.

Sie gehen in die Zimmer. Gelika staunt.

„Das ist ein Palast.“

„Das ist eine Suite. Über einhundert Quadratmeter groß. Jedes Zimmermädchen hat zwei davon. Und zehn normale Zimmer.“

„Wie viel Zeit habe ich zum Putzen?“

„Das ist dein Tagessoll.“

Das ist eigentlich machbar, denkt sich Gelika. Sie ahnt noch nicht, was da Alles dran hängt.

„In der Wäscherei lädst du deinen Wagen am Vortag. Deine Kolleginnen erklären dir das genau.“

„Habe ich sonst noch Etwas zu putzen?“

„Das Foyer, die Restaurants, die Flure und das Treppenhaus.“

Jetzt wird das Ganze schon umfangreicher.

„Unsere Mädchen putzen auch die Zimmer ihrer Kollegen.“

Gelika rechnet. Zuerst wird sicher das Haus und die Restaurants geputzt. In den Zimmern sind ja noch die Gäste. Danach die Zimmer. Anschließend geht sie in die Wäscherei mit der Altwäsche. Klingt einfach. Wenn nichts dazwischen kommt.

„Was ist mit Überstunden?“

„Die muss ich genehmigen. Normal benötigen wir die nicht.“

Nach einer lockeren Bummelei scheint das nicht zu klingen.

„Was ist mit dem Personalessen?“

„Wir haben feste Pausen. Das Personal bedient sich am Buffet.“

„Das klingt gut. Und Getränke?“

„Kaffee und Alkohol muss bezahlt werden. Das Andere ist frei.“

Tom lädt Gelika zum Kaffee ein. Beide setzen sich ins Foyer und beobachten ihre Gäste.

„Was verdiene ich?“

„Ich gebe dir ein Tausend und Dreihundert. Wenn du gut bist, eine Prämie.“

Gelika ist zufrieden damit.

„Es gibt auch etwas Trinkgeld. Das musst du mit deinen Kollegen abrechnen. Deine Zimmerkollegin wartet bereits.“

Eine junge Frau winkt zu ihr. Sie ist schön. Fast zu hübsch für den Beruf. Sie trägt einen kurzen Kittel und Leggins. Gelika denkt sich ihren Teil. Offensichtlich ist hier Brautschau angesagt. Sie kann nicht verstehen, wie Frauen in so einer Strumpfhose arbeiten können. Die Kollegin kommt und stellt sich vor. „Klara.“

Gelika stellt sich auch vor. Sie gehen zusammen auf ihr Zimmer. Klara zeigt ihr den Schrank und ihr gemeinsames Bett. Sie liegt unten. Ein Etagenbett. Gelika probiert den Auf- und Abstieg zu ihrem Schlafplatz. Klara gibt bereitwillig Hilfestellung. Gelika bemerkt leicht intime Berührungen. Ihr ist das nicht besonders Recht. Noch nicht. Das könnte sich ändern, denkt sie sich. Sie protestiert erst Mal nicht. Klara lacht.

„Gut so?“

„Ja.“

„Kommst du mit in die Wäscherei. Wir haben noch zu tun.“

„Gerne.“

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Autor: dersaisonkoch

Meisterkoch

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