Gelika – Das Angebot


Gelika ist schwer enttäuscht. Sie nimmt immer mehr Abstand von den Gästen, für die sie arbeitet. Die Realität versetzt ihr einen harten Schlag.

„Die verleumden Bauern als dreckig. Nur, weil sie gelegentlich auf ihren Misthaufen pinkeln oder Kuhscheiße an den Hosen haben.“

„Ja. Hier siehst du die wahren Dreckviecher“. Gesteht Klara. „Ich traue mir nicht einmal, Denen die Hand zu geben. Das, was Bauern an der Hose tragen, tragen die in der Hose.“

Klara erzählt noch mehr solcher Begebenheiten. Bis Gelika bettelt, sie möge damit aufhören. Ihr vergehe sonst der Appetit. Klara erzählt nur noch, wo sie diese Gäste getroffen hat.

„Die stand aufgetakelt, mit lackierten Pfoten, an der Rezeption. Sie wollte nur mit dem Chef sprechen. Unsere Kolleginnen hat die Links stehen lassen.“

Irgend eine Wut scheint sich aufzubauen. Klara muss gebremst werden. Die restlichen Zimmer sind relativ schnell gereinigt. Zur Mittagspause fehlen ihnen noch zwei Zimmer.

Gehen wir jetzt Essen oder danach?“, fragt Gelika.

„Wir müssen an der Rezeption fragen, wann die Gäste zurück kommen.“

Mit dem Zimmertelefon ruft Klara an. Gelika sieht, das Zimmertelefon ist ihre Verbindung mit der Rezeption. Dann wissen die Kolleginnen auch gleich, wo sie sich befindet.

„Die Zimmergäste sind auf einer Ausfahrt nach Verona. Zum Konzert. Wir können ruhig Essen gehen.“

Zum Essen treffen sie ihre Kollegen. Ein Kellner setzt sich zu ihnen.

„Gabor. Geht ihr heute Abend mit zur Disco?“

Gelika stellt sich vor. Gabor wirkt interessiert.

„Gelika ist verheiratet“, sagt Klara.

Das klingt etwas eifersüchtig. Wie scheint, kennt Gabor – Klara. Gabor ist mit seinem Auto hier. Wie Gelika. Klara hat kein Auto. Die freut sich, wenn sie eingeladen wird. Gabor scheint sie öfters eingeladen zu haben. Das verraten ihre Blicke. Karla hat zu gesagt. Gelika überlegt noch. Nach dem Essen, putzen die Zwei noch die letzten Zimmer. Kaum sind sie fertig, kommt Jonka. Jonka ist die Gouvernante. Sie kommt aus der Nähe des Wohnortes von Gelika. Sie freut sich darüber. Trotzdem wirkt sie etwas verschlossen.

„Die Zimmer sind soweit in Ordnung“, sagt sie zu den Zweien. „Du bist die Neue? Hier zur Ausbildung?“

„Ja.“

„Du wirst noch etwas an der Geschwindigkeit arbeiten. Dann funktioniert das.“

„Danke.“

„Morgen putzen wir zusammen den Pool und die Sauna. Da gehören auch Fitnessräume dazu.“

„Muss ich da Etwas beachten?“

„Ja. Das ist mit speziellen Desinfektionsmitteln. Das lernst du schnell.“

Das Programm und der Ablauf gefallen Gelika. Die Kolleginnen scheinen das mit der Ausbildung recht ernst zu nehmen. Obwohl es ihre Zeit kostet. Klara wird Gelika regelmäßig informieren, wie die Kolleginnen über sie denken. Im gemeinsamen Zimmer haben sie genug Zeit für Gespräche.

Das Zimmertelefon klingelt. Gelika soll zum Chef kommen. Sie geht nach Unten. Vor der Rezeption steht Hannes. Zusammen mit Tom. Vor ihnen stehen drei Tassen. Sie wollen Gelika zum Gespräch einladen. Am Tisch redet Tom zuerst. Hannes gibt Gelika ein Küsschen auf die Wange.

„Du bist gut. Sagen deine Kolleginnen. Willst du nicht bei uns bleiben?“

Hannes wirkt etwas begeistert. Gelika kann die Mine nicht richtig einordnen. Das macht aber Tom.

„Hannes hatte dich mir empfohlen. Ein guter Griff, denke ich.“

„Ich würde schon gern hier bleiben. Meine Freundinnen arbeiten aber im Oberen Inntal. Die möchte ich gelegentlich auch treffen.“

„Das kannst du auch bei uns.“

„Mein Mann fährt dort häufig vorbei. Er ist Kraftfahrer und wir treffen uns sehr selten.“

„Hannes hat mir das schon gesagt. Slavo ist recht oft bei ihm. Die Zeit können wir dir schon geben.“
Das Gespräch scheint Gelika zu überzeugen. Hannes gibt dazu recht überzeugende Augenzeichen.

„Was kann ich denn hier verdienen?“

„Wir geben dir einen eigenen Bereich. Dein Lohn wird anfangs ein Tausend – Vierhundert sein. Netto.“

Gelika rechnet die Stunden. Bisher hat sie etwa acht Stunden pro Tag gearbeitet. Den Berichten Klaras zu Folge, arbeiten sie aber länger. Da wäre nur zur Ausbildung so gemütlich. Weil sie zu Zweit sind. Gelika rechnet kurz mit ihrem Handy nach. Sieben Euro – Netto, überzeugen sie nicht besonders. Trotzdem rechnet sie Kost und Logis mit ein. Und da scheint der Lohn recht gut zu sein. Sie willigt vorerst ein. Der Monat Ausbildung, ist noch nicht beendet. So weit im Voraus möchte sie nicht planen. Immerhin ist sie hier neu. Sie muss sich hier erst noch einleben.

Hannes gratuliert ihr schon. Waltraut hat sie eingeladen. Deswegen ist er da. Angelika ist zu Hause für einen Tag. Es gibt ein Sonntagsessen und eine Überraschung.

Gelika kann nicht widerstehen. Tom zwinkert Hannes zu. Hannes lacht zurück.

„Zieh etwas Gutes an.“

„Ich habe nur einen Trainingsanzug.“

Alle lachen.

Gelika hat sich nicht für Ausgänge vorbereitet. Sie hatte das nicht vor.

„Ich kann gleich so mitfahren.“

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Autor: dersaisonkoch

Meisterkoch

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