Gelika – Küche


„Kann ich bei dir als Beifahrer arbeiten, wenn die Hotels geschlossen werden?“

„Das würde mich zu sehr freuen.“

„Bei deiner nächsten Rücktour würde ich gern mitfahren.“

„Denkst du, dafür Frei zu bekommen?“

„Aber sicher. Den einen freien Tag werden sie mir doch nicht wegnehmen.“

„Wir sind aber länger unterwegs als einen Tag.“

„Ich weiß. Maria würde mir sicher auch einen zweiten Tag dazu geben.“

„Das klingt schon mal gut.“

Gelika fährt Slavo zu seinem Lastwagen.

Slavo verspricht, in zwei Tagen wieder hier zu sein.

„Versuch bitte, mit zu fahren.“

Gelika käme das eigentlich gelegen. Sie würde gern etwas Reisen. Außerdem sucht sie die Nähe von Slavo. Slavo hat in seinem Lastwagen ein herrliches Bett. Fast, wie ein Himmelbett. Breit. Genug Platz für Zwei. Etwas Ordnung könnte nicht schaden. Slavo hat sogar eine Dusche am Lastwagen. Die kann er aber nur in der Nacht nutzen. Sie befindet sich im Freien. Das Wasser ist jedenfalls warm. War genug für Gelika.

Der Abschiedskuss dauert etwas länger als beim letzten Mal.

Auf dem Rückweg begegnet sie wieder einer Streife. Sie wird angehalten. Die Carabinieri sind maskiert. Gelika würde bei ihrem Anblick eigentlich von einem Überfall ausgehen. Einer der Polizisten ist bewaffnet. Sie lässt die Scheibe nur einen schmalen Spalt herunter. Die Frage, wo sie herkommt, versteht Gelika nicht. Nur teilweise. Sie hält ihren Impfnachweis und ihren Führerschein an die Scheibe. Der Carabinieri lacht freundlich und nickt.

Gelika fährt recht zügig nach Hause. Sie ist spät dran. Das Auto versteckt sie wieder im Schober. Sie steigt um aufs Rad.

Maria schaut etwas finster beim Erscheinen Gelikas.

„Verschlafen?“

„Nein. Ich habe Slavo zum Auto gebracht.“

Warum soll sie Maria jeden ihrer Schritte erklären? Sie ist nun Mal etwas spät. Zehn Minuten. Das kann sie allein an der Ampel stehen. Maria muss das doch wissen. Sie erzählt nicht von den Carabinieri.

Jonas befreit sie aus dem Gespräch.

„Frühstück!“

Jonas hat heute den Frühstückskoch gegeben. Im blauen Schürzchen. Deswegen ist Maria so aufgebracht. Michael, der zweite Koch, hat wahrscheinlich verschlafen. Er hat noch nicht angerufen.

„Kannst du mich mal vertreten? Meine Kühe warten.“

Gelika ist überrascht. Küche? Sie traut sich höchstens an ein paar Eier. Ob die jetzt den Kundenwünschen entsprechen, wagt sie zu bezweifeln.

„Drinnen liegt ein Zettel. Auf dem steht, wie Alles funktioniert.“

Oje. Jonas scheint sich gut vorbereitet zu haben.

„Wir tun das, weil es im Winter oft schwere Verspätungen gibt. Da muss Jeder ran.“

Gelika begreift.

„Ich mach es.“

Jonas freut sich. Ich bleibe da. Keine Angst. Ich helfe bei Bedarf.“

Sauce zu Rohkost und Salaten


Wir geben in unseren Blender (das ist das Ding),

ein Ei, unsere Kräuter der Wahl, Salz, Pfeffer, Zucker, Senf, Tomatenpaste, Essig oder Zitrone, Früchte, Gemüse, Fisch oder Fleisch und blenden das so lange, bis ein Püree entsteht. Jetzt geben wir – anfangs tropfenweise, dann etwas laufender, Öl dazu.

Wir können die Zutaten variieren und auf das jeweilige Gericht abstimmen.

Wer also gern, der Hitze wegen, einen Salat (Blattsalat) verzehrt, kann sich mittels Zugaben, diesen Salat zu einer vollwertigen Mahlzeit aufwerten. Der Vorteil der Sauce liegt jetzt darin, fehlende Nährstoffe – richtig dosiert, dem Blattsalat zu zufügen.

Bei Krautsalat, der in Südtirol zu gern verzehrt wird, kann der Koch praktisch Kümmel zerkleinern und sogar Speck der Sauce, zufügen. Der Speck muss nicht unbedingt als Brocken oder Stück sichtbar sein. Es reicht, den als leicht verdauliche Zugabe, ein zu kuttern.

Sie werden feststellen, Ihre Sauce eignet sich nicht nur für Blattsalat. Selbst zu Pasta- oder Kartoffelsalat ist diese Variation nutzbar. Zudem haben Sie die Möglichkeit, einmal gefertigte Saucen mit zusätzlichen Zugaben, anzupassen.

Viele dieser Saucen bekommen Sie unter den tollsten Namen, fertig zu kaufen. In der sparsamen Küche sparen wir uns die Geschäftemacherei. Die vierzig Sekunden – Arbeit haben wir selbst zur Verfügung. Auch in zeitlich bedrängten Haushalten.

In den kommenden Tagen, werde ich Ihnen ein paar Beispiele erwähnen.

Nebenbei möchte ich erwähnen, Mayonnaise, Ketchup, Senf, Remoulade, Vinaigrette, Joghurtdressing, Pesto usw., sind alles Saucen. Diese Saucen, oft nicht gerade preiswert, haben Ihnen fremde Leute nach EU-Gesetzen gefertigt. Und wie Sie diesen Gesetzen und deren Befolgung, vertrauen können, beweist Ihnen wohl der kriminelle Stadel in deren ungewähltem Präsidium. Hinter diesem Präsidium sind Staatsanwälte der gesamten Welt her. Von Denen brauchen Sie also schon mal nicht das erwarten, was Ihrem Magen gut tut.

Von deren Anblick möchte ich jetzt nicht anfangen. Das wäre dann ein Thema für umgekehrte Ernährung.

Das Beitragsbild habe ich heute aufgenommen. Von dem Salat essen wir bereits weit über 14 Tage. Immer frisch.

Saucen, Dressing, Glasuren


Saucen, Dressing, Glasuren

Die einzelnen Begriffe fasse ich mal als Sauce zusammen. Im Grunde ist das nichts Anderes. Der Unterschied wird höchstens mit der jeweiligen Bindung erzeugt. Dem Namen nach.

Bei Sauce heben die Damen und die „Schlankheitsfanatiker“ die Hand zur Ablehnung. Aus der Sicht der Ernährungswertigkeit ist das Dummheit hoch Drei. Entscheidend sind wohl eher die Zutaten der Sauce.

Bevor ich mir einen Teller Salat hinter die Binde klopfe, werde ich doch den Salat lieber als Sauce zu mir nehmen. Und zwar genau zu der Speise, die dazu passt.

Befassen wir uns zuerst mal mit der Zugabe zu Rohkost und Salaten. Danach werden wir Vorspeisen und Hauptspeisen betrachten. Ganz zum Schluss widmen wir uns den Desserts.

Mit der Sauce wird dem jeweiligen Gericht das hinzu gefügt, was dem Gericht an wertvollem Nährwert oder Geschmack fehlt.

Geschmack ist die Kombination aus Mineralien und Vitaminen gepaart mit Fetten.

Gemüse und Obst haben z.B. zu wenig Fett. Fleisch hat zu wenig Kohlenhydrate usw..

Der Koch hat jetzt die Aufgabe, die komplette Speise als Hauptteller oder das Menü, einzeln, entsprechend abzustimmen. Für die Vollwertigkeit. Sobald Sie von dem Menü – Etwas weglassen, ist bereits die Vollwertigkeit der gesamten Mahlzeit zerstört. Im Grunde interessiert uns das nicht. Es sind Ihre Knochen und Ihr Buckel. Sie sind der Gast.

Vitamin H ist z.b. für Ihren Kopf (Haare usw.) und für Ihre Haut zuständig. Einige der preiswerten Lieferanten dieses Vitamins sind Eier und Nüsse.

Ich nehme dieses Beispiel nur, um Ihnen zu zeigen, mit welchen Techniken wir heute Ihre Lebensmittel anreichern, um genau die Vollwertigkeit zu erzeugen.

Die beste Methode dafür sind Saucen. Und genau diese Saucen stellen wir heute, dank der Technik, mit Mixern und Blendern her.

Kein Mensch muss heute noch auf Dingen herum katschen, die er eklig oder abstoßend empfindet. Wir arbeiten Ihnen diesen Rohstoff einfach in eine Sauce ein. Der Vollwertigkeit halber.

Beachten Sie bitte, diese Produktion erfordert natürlich ein gewisses Maß an Ehrlichkeit und Vertrauen. Und genau da, hebe ich gewisse Zweifel bei den Gesetzen, die von Kriminellen verabschiedet werden.

Nicht zuletzt sind Saucen eine gute Methode, wertvolle Reste in geschmackvolle Zutaten zu verwandeln.

Gelika trifft Slavo


Wenn Slavo jetzt von acht Stunden redet, bleiben ihm noch fünf bis sechs Stunden mit Gelika. Er hatte sicher reichlich Stau unterwegs.

Gelika weckt vom Klingeln des Telefons auf.

„Ich bin da.“ Slavo ruft aus Nauders an. Er möchte Gelika – Zeit geben, ihn mit dem Auto abzuholen. „Ich parke wieder dort, wo ich das letzte Mal stand.“

Gelika hatte aber am Nachmittag schon bemerkt, dort stehen schon zwei Lastwagen. Das sagt sie zu Slavo. Sie fährt los und sucht für ihren Liebsten einen Parkplatz. Sie findet einen. Dort lässt sie ihr Auto auf der Straße stehen bis sie Slavo entdeckt. Sie winkt ganz wild vor ihrem Abblendlicht. Slavo gibt ein Lichtzeichen.

Beide küssen sich innigst. Gelika ist froh, Slavo gesund wieder zu sehen. Den ganzen Tag hört sie in den Meldungen von schweren Unfällen. Auch beim Lastverkehr.

„Du bist nicht zu müde?“

„Was denkst du, mit welchem Körperteil ich die Tür geöffnet haben.“

Gelika fühlt sofort an Slavos Hose, ob er übertreibt. Ganz sicher nicht, stellt sie fest.

„Ich habe ein frisches Grillhähnchen mit. Es ist noch warm.“

Auf dem Weg zur Hütte berichten die Zwei sich untereinander von den Neuigkeiten. Am Telefon ist das zu teuer. Zum Schreiben hat Slavo zu wenig Zeit.

In der Hütte führt Gelika – Slavo die Dusche vor. Slavo freut sich ungemein. Die Duschen in den Rasthöfen sind ihm zu teuer. Er wäscht sich am Waschbecken. Und selbst das, kostet Geld. An jedem Hebel befindet sich ein Münzeinwurf.

Gelika lässt es sich nicht nehmen, Slavo gründlich zu waschen. Slavo tut das Gleiche bei Gelika. Bewundert die herrlichen Kurven seiner Frau. „Du bist mir lieber als das Grillhähnchen.“

Er hat auch die gedruckten Impfbestätigungen mit. Goran hat Gelika liebe Grüße dazu geschrieben. Im Couvert steckt ein Fünfziger. Eingeschlagen in eine Briefseite.

„Für die Alm und meine liebe Gelika.“

Slavo hat recht viel Geld bekommen. Goran hat sehr hohe Prämien gezahlt.

Nach dem Duschen, kommen die Zwei nicht zum Essen. Die Liebe und die Reize gewinnen. Sie reden wenig. Slavo küsst Gelika am ganzen Körper. Als wäre sie sein Abendbrot.

Am frühen Morgen klingelt Slavos Telefon. Das ist sein Wecker. Beinahe hätte er ihn in Gelikas wunderschönen Rundungen überhört.

„Jetzt ist es kalt, das Grillhähnchen.“

„Ich lege es dir auf den Bauch. Der ist heiß genug.“

Beim Essen erzählen sie sich die Neuigkeiten. Gelika spricht über die Gäste und die Belegung. Sie erwähnt auch die Landwirtschaft im Betrieb. Slavo wirkt etwas erleichtert. Er hat von den massenhaften Schließungen gehört. Sehr viele Pleiten sind dabei.

„Eigentlich müsstest du das Radio abstellen. Die Nachrichten wirken wie Nazi – Propaganda.“

Gelika hat während ihres Studiums, genug davon gelesen. Der Vergleich zu Damals liegt ihr nahe.

„Leider kann ich das nicht. Wegen der Staus und Baustellen. Es gibt zu viele davon.“

„Jeder zweite Satz ist: Lassen sie sich impfen. Gepaart mit Drohungen und Erpressung.“

„Schlimmer noch. Die wollen unseren Impfstoff nicht zulassen.“

„Das ist schon Krieg.“

„Es sieht fast so aus. An der Grenze lächelt Keiner mehr.“

„Was ist mit den Flüchtlingen?“

„Du hast davon gehört? Sie versuchen zu Trampen. Überall.“

„Die kannst du nicht mitnehmen?“

„Goran hat es mir verboten. Wegen der Ladung.“

Gelika hat etwas geheizt. In einem Rohr hat sie das Hähnchen erwärmt.

„Nachts ist es schon ganz schön frisch hier“, bemerkt Goran.

„Das Wasser und die Schattenseite. Ich heize immer ein paar Scheite.“

„Nicht, dass du mir krank wirst.“

Goran kann nicht an sich halten. Er küsst Gelika immer wieder. Heiße Sehnsucht.

„Im Herbst haben wir Alles überstanden“, flüstert er in Gelikas Ohr.

„So schnell?“

„Goran hat es mir angedeutet. Er will uns etwas helfen.“

„Und die Gegenleistung?“

„Ich soll ihm gelegentlich eine Lieferung mit verteilen.“

„Wo?“

„Nur von Linz zu uns nach Hause und umgedreht.“

„Das klingt beruhigend.“

„Für die großen Touren hat er jetzt neue Fahrer. Die werden gerade angelernt.“

„Er will dich nicht etwa ersetzen?“

„Nein. Die Fahrer kommen aus Bulgarien, Rumänien und Litauen. Er spart damit etwas.“

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