Letztendlich sind ihre Produkte auch für deren Eigenversorgung vorgesehen. Und wenn die Gruppe groß genug ist, stehen kaum Verkaufsabsichten im Vordergrund. Die Genossen lernen sehr schnell, nur Überschüsse sind verkäuflich.
Darios Frau Leda kommt. In der Zeit seiner Abwesenheit, hat sich Leda auch bisweilen Vergnügungen hin gegeben. Eine Vergnügung ist Petr. Gut gewachsen und nicht dumm. Er hat Geld. Und das hat Leda beeindruckt. Petr ist Tierarzt. Er ist auch oft bei der Genossenschaft von Slavo. Seine Tiere von der Genossenschaft hat er sicher auch untersucht. Die kennt er. Auch die Alm von Slavo. Petr will gleich die neuen Tiere untersuchen. Er hat einen Koffer voller Utensilien mit. Slavo lädt ihn gleich zum Essen ein. Petr lässt sich nicht zwei mal bitten. Er riecht das frische Brot von Tim. Die hausgemachte Butter überzeugt ihn.
„Euch kann ich sicher dauerhaft helfen. Ich würde am liebsten hier bei euch wohnen.“
Das Angebot kam selbst Slavo zu überraschend.
„Wohnst du nicht mehr in deiner Villa?“
„Die hat jetzt ein Deutscher gekauft.“
„Du hast die verkauft?“
„Nein. Das war unser altes Genossenschaftseigentum. Ich durfte dort mietfrei wohnen.“
„Du arbeitest wohl nicht mehr für die Genossenschaft?“
„Doch. Aber nicht mehr in Festanstellung.“
„Was würdest du zu einer Festanstellung bei uns sagen?“
Petr scheint wie gelähmt. Er kann es nicht fassen.
„Was ist mit deiner Frau?“, setzt Slavo nach.
„Sie hat bei mir und in der Genossenschaft im Labor gearbeitet. Mit der Auflösung ist sie in einen anderen Betrieb gegangen. Wir leben zur Zeit nicht zusammen.“
„Willst du das ändern?“
„Gerne.“
„Ruf sie an. Wir haben eine Lösung für euch.“
Petr kann es nicht fassen. Er ruft gleich an.
„Reich werdet ihr bei uns vorerst nicht. Dafür haben wir freie Unterkunft, freies Essen und Prämien.“
„Den Aufbau würden wir schon gern mit gestalten.“
Das Team scheint vollzählig. Sie sind jetzt fast dreißig Mitglieder. Die Arbeit wartet. Auf Jeden.
Die Dorfgenossenschaft hat ein Schwein spendiert. Zum Grillen. Es hatte ein zu kleines Herz. Die Mast hätte das Tier nicht überlebt. Zum Glück kann die Almgenossenschaft das Tier gleich verarbeiten. Tim und Nico können das.
Auf der Alm ist das noch möglich. Im Dorf wird von der Genossenschaft schon ein Schlachthaus gefordert. Slavo weiß, in ein paar Wochen kommen die Beamten auch zu ihm. Er bezweifelt aber die Durchsetzbarkeit. Die Almwirte machen einfach, was sie wollen. Die komplett zu kontrollieren, wird den paar Beamten nicht gelingen. Denkt er sich. Er zweifelt auch an deren festen Willen. Trotzdem ist er sich sicher, der Absatz ihrer Produkte muss neu überdacht werden.. Mit den Normen versuchen die Beamten, nicht das Gesündeste, sondern das Deutsche zu verkaufen.
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