Fortsetzung Der Saisonkoch – Frühjahr


Dreihundert Euro rette ich aber nur, wenn mir oder meinem Fahrzeug nichts passiert. Und genau das, ist in den Alpen nahezu ausgeschlossen. Es gibt einfach zu viele Gefahren auf dem Arbeitsweg. Die angebliche Vorstellung ist auch gleich der Termin für die Probearbeit. Am Telefon klang es so, als würde ich keine Probearbeit benötigen. Eigentlich wäre das verständlich bei meiner Kenntnis des Betriebes.

Wir verabreden uns auf heute Abend.

Joana ist noch auf Arbeit. Ich rufe sie an.

„Ich komme schnell noch einmal vorbei. Heute Abend muss ich noch nach Österreich.“

Joana ist immer schwer besorgt, wenn ich nachts diese Strecken fahre. Vor allem, wenn ich das Motorrad nutze. Eingepackt habe ich nur das Nötigste. Ich rechne nicht mit keiner längeren Beschäftigung.

Zunächst besuche ich Joana auf Arbeit. Um diese Zeit vermute ich sie bereits in der Wäscherei des Hotels. Der Parkplatz ist voll belegt. Das Auto von Joana steht nicht drauf. In der Wäscherei sind bereits fast alle Zimmermädchen. Der Blick gleicht einem Blick ins Paradies. Kurze Schürzchen, teilweise stramme Hintern und eine selige Ruhe mit etwas Musik im Hintergrund. Die Temperatur ist um die vierzig Grad. Die riesengroße Heißmangel läuft. Zwei Frauen stehen am Einzug und zwei auf der anderen Seite zur Abnahme. Die Frauen schwitzen. Ich stelle mir gerade eine Massage vor mit den Frauen. Das Öl könnten wir uns jetzt sparen.

„Du hast wohl eine Arbeit gefunden“, fragt Rosa.

„Nicht hier. In Österreich.“

Rosa schüttelt mit dem Kopf.

„Dann bist du ja bald zurück.“

„Das schätze ich auch.“

„Hast Du Alles gepackt“, fragt mich Joana.

„Nur das Nötigste. Ich will erst mal schauen.“

Joana gibt mir ein Küsschen. Die anderen Frauen auch. Ich fühle mich wie im Himmel. Wir gehen noch eine Zigarette rauchen vor der Tür.

„Der Chef sieht das nicht gern“, sagt Joana zu mir.

„Der muss sich auch nicht von seiner Familie trennen wegen der Arbeit.“

„Fahr vorsichtig.“

Den Hinweis bekomme ich praktisch überall zu hören. Die Bewohner der Alpenregionen kennen den Verkehr in diesem Gebiet. Zeitnot trifft auf Unwissen. Eine gefährliche Mischung.

Auf dem Reschen bin ich schon in fünfzig Minuten. Ab hier scheint sich der Verkehr zu verdichten. Ich komme in den Feierabendverkehr. Genau zu der Zeit, wie frühmorgens, ist auch der Schwerverkehr unterwegs. In sozialistischen Ländern hätte man schon lange eine funktionierende Bahnverbindung gebaut. Hier wird Jahrzehnte später darüber nachgedacht. Die Investition muss sich lohnen. Kein Mensch gibt hier Geld für das Leben und die Gesundheit der Arbeiter aus.

In Landeck muss ich erst mal überlegen, wie ich nach Kühtai komme. Ich habe das schon wieder vergessen. Bei einer kurzen Rast schaue ich schnell noch mal auf das Handy. Dort habe ich mir die Karten gespeichert. Die Onlinesuche ist mir zu teuer. Hinter jeder Erleichterung steht hierzulande ein Kassenhäuschen. Arbeiter müssen noch Landkarten lesen können. Das ist trotzdem keine Garantie, pünktlich da zu sein, wo man sich das vorgenommen hat. Neuerdings werden wir von unzähligen Baustellen überrascht, die nicht selten gewaltige Staus hervorrufen. Mit dem Motorrad mag das noch gehen. Die genervten Autofahrer werden dann zur Gefahr. Nicht nur das. Aus langer Weile spielen die auf allen Gerätschaften, die sie mit sich führen. Vor allem auf Handys und Tablets. Nur nicht auf der Straße. Man möchte die neue Art der Bewegung gern dem Computer anvertrauen. Mir geht ein DDR Witz durch den Kopf.

Der kleine Gentleman fährt Rad und onaniert. Der große, fährt Wagen und fickt. Offensichtlich fühlen sich sehr Viele, groß.

Ab Sonntag bin ich wieder auf Fototour


Wie scheint, haben wir kommende Woche passendes Wetter. Ich werde uns wieder ein paar Fotos aus Südtirol schießen. Natürlich ist auch der Trentino mit vertreten. Ich weiß, im Moment ist ein ziemlicher Touristenauflauf. Unter der Woche sind ganz sicher auch Baufahrzeuge unterwegs. Bei den starken Regenfällen gibt es reichlich zu reparierende Schäden bei uns. Wir hatten Muren und Überschwemmungen. Dazu möchte ich natürlich auch diverse Kräuter sammeln. Unsere Garten benötigt noch einige Bereicherungen. 

Ihnen sind sicher diverse Unfallmeldungen mit Todesfolge aufgefallen. In diesem Jahr sind mehr Touristen am Berg verunglückt als auf der Straße. In dem Zusammenhang möchte ich vor dem üblichen Leichtsinn warnen.

Bergwanderungen werden von unseren Besuchern sehr oft oder fast immer zu leicht genommen. Die körperliche Fitness ist unzureichend dafür. Sie können das zu Hause leicht testen. Aber richtig bitte. Ihre Wanderungen zu Hause finden größtenteils auf befestigten Wegen und Straßen statt. Der Unterschied zu unbefestigten Wegen ist nicht nur gewaltig, sondern auch energieaufwändiger. Mit dem Blick auf einen Berg bekommen Sie grundsätzlich die Luftlinie präsentiert. Der unbefestigte Weg hinauf als auch zurück, ist fünf bis zwanzig Mal länger. Es spielt erst Mal keine Rolle, ob Sie das richtige Schuhwerk tragen und dafür hunderte Euro hinblättern. Die Bekleidung ist zweitrangig. Ihre körperliche Verfassung ist für Bergwanderungen die wichtigste Voraussetzung. Wenn Sie am Berg schlapp machen, können Sie an haben, was Sie wollen. Sie werden weniger aufmerksam. Sehr wichtig sind Flüssigkeiten. Lassen Sie die Energiedrinks usw. einfach weg. Ich sehe Ihren Abfall überall rumliegen und muss laut lachen über den Müll, den Sie sich antun. Neben dem vernachlässigtem Rücktransport der leeren Behälter, versäumen Sie auch die primitivsten Grundregeln Ihres Energiebedarfs. 

Für Wanderungen bedarf es eigentlich nur reichlich Kohlenhydrate. Das ist Ihr erster Energielieferant. Glucosegetränke und – speisen, können Sie getrost auf dem Müll werfen. Aus diesen Trägern ziehen Sie nicht ein Gramm – Energie. Sie sollten also beim Einkauf der Produkte genau hinsehen, was in diesem genetischen Müll steckt. 

Für Wanderungen eignen sich Trockenbrotsorten, wie Keks, Zwieback, Schüttelbrot. Auch eine Tafel Schokolade mit Nüssen (keine Bitterschokolade) darf es sein. Nicht umsonst werden in den Bergen, Trockenfleischprodukte angeboten. Sie müssen davon nicht reichlich mitschleppen, denn das Gewicht, dass Sie zu tragen haben, ist auch der Energiefraß. Nach eigener Feststellung, darf ich sagen, Cola ist in den Bergen neben Wasser, eines der wichtigsten Getränke. Die Cola muss Glucose frei sein. Schauen Sie auf die Etiketten, ob in Ihrem Getränk oder in Ihrer Speise, Glucosesirup verpanscht wurde. Lassen Sie diesen Müll im Regal liegen. Er schadet Ihrem Kreislauf als auch Ihrer Verdauung!

Essen Sie auf Wanderungen kein Gemüse und kein Obst! Trinken Sie keinen Alkohol! Nehmen Sie nicht nur Ihr Telefon mit, sondern auch ein gängiges Taschenmesser. Mit gängig, meine ich ein Taschenmesser, das nicht beim ersten Schnittversuch die Klinge verliert und eher zum Fingernägel putzen geeignet ist. 

Übrigens: Sie befinden sich in der Natur. Alles, was blutig ist, gehört nicht in die Natur geschmissen – liebe Frauen (oder jene, die sich dafür halten). Fast alle Tiere jeder Größe gehen auf Blut. Tiere riechen das. Sie werden davon angezogen. Ihre Krankheiten, die Sie vielleicht bemerken oder nicht, werden auf diese Art, Tieren und damit dem Kreislauf übertragen. Denken Sie an die Produkte, die sie täglich zu sich nehmen und in den Alpen erzeugt werden. An erster Stelle nenne ich Milcherzeugnisse, Pilze, Beeren usw.. Sie vergiften auf diese Art diese Kulturen nachhaltig! 

Liebe Radfahrer. Ich kann Ihren sportliche Ehrgeiz sehr gut verstehen. Ich bin als junger Mann selbst Rad gefahren. Täglich zwischen 50 und 100 Kilometern. Mir fallen auf meinen Touren grundsätzlich Typen auf, die weder eine gelbe Weste noch ein leuchtendes Trikot tragen. Wissen Sie, wie schlecht Sie gesehen werden in den Bergen? Gar nicht! Und dabei bin ich nur auf einer Spur unterwegs. Wie Sie! Mir begegnen täglich hunderte solcher Trottel. Wissen Sie, was ich diesen Idioten wünsche? Den Gegenverkehr von einem Bus, Laster oder am besten, von einem Landsmann, der keine Kurven fahren kann! Ich finde es schon anregend, unbedingt Pässe mit dem Rad fahren zu müssen. Dafür würde ich mir aber Pässe suchen, die für Radverkehr geeignet sind und über die kein Schwerverkehr läuft. So blöd kann doch kein Mensch sein, ausgerechnet die Straßen zu bevorzugen, die von regem Werksverkehr benötigt werden! Warum werden wir Ihnen wohl für hunderte Millionen Euro, Radwege bauen? Sind Sie tatsächlich so borniert oder haben Sie den IQ der dritten Klasse noch nicht bewältigt? Auf diesen Straßen bewegen sich Menschen, die Ihre Gastgeber sind und Ihnen dienen. Die Menschen produzieren Ihr Essen, reinigen Ihren Dreck und Ihre Hinterlassenschaften. Wenn ich in Ihre Heimatstädte schaue, wird selbst der Wegwurf für ein Papier, schwer mit Ordnungsgeldern belegt. Und trotzdem sieht Ihre Müllgrube, der Sie entsteigen aus, wie eine bewohnte Müllhalde! Wollen Sie uns etwas Ihre Unkultur aufzwingen?

Eine kleine Frage an Autofahrer: Müssen Sie ihren SUV, den Sie eh nicht bedienen können – geschweige Fahren, unbedingt auf Alpenpässen bewegen, die etwas breiter sind als Ihre rollende Multimediatoilette? Sind Sie so krank? Leihen Sie sich einen Scooter und genießen Sie die Natur so, wie sie ist. Nicht aus einer Multimediakabine! Dann riechen Sie vielleicht auch, wie Ihr abartiges Gefährt sinkt. Vor allem, die Breitreifen! Übertragen Sie das abartige Gefährt einfach Ihren Diktatoren. Die benötigen das für Ihr weltweites Engagement für den Frieden und zum Abtransport der Kinder für ihre Puffs.

Heute möchte ich auf einen „kleinen“ Artikel von Larry Romanoff hinweisen


Amerikaner und Autos: Kapitalismus und Propaganda

Bluemoon of Shanghai

 Ein wichtiger Teil der amerikanischen Mythologie dreht sich um die sogenannte „Amerikas Liebe zu Autos“, ein aufregender, aber etwas exzentrischer persönlicher Ausdruck von Amerikas Unabhängigkeit und Freiheitsliebe. Aufgrund der amerikanischen Individualität und des Freiheitsdrangs konnte sich der billige Massenverkehr nicht entwickeln. Aber diese historische Erzählung ist falsch. Die heutige amerikanische „Autokultur“ ist das Ergebnis einer massiven Verschwörung, die von den Auto- und Öl-Oligarchen orchestriert wurde, wie eine Konsumgesellschaft, die einer ahnungslosen Nation durch Täuschung und Propaganda aufgezwungen wurde. Ein Großteil der Wahrheit wurde aus den historischen Aufzeichnungen entfernt und durch ein Märchen zum Wohlfühlen ersetzt. Nach der Zerstörung des öffentlichen Verkehrssystems erfanden Autohersteller unter der Führung von GM eine Reihe fiktiver Geschichten, um das von ihnen geschaffene Verkehrssystem zu rechtfertigen und zu feiern.

 etwas Hintergrundwissen

 Die Geschichte beginnt im frühen 20. Jahrhundert, als Amerika mit der Industrialisierung beschäftigt war und der öffentliche Massenverkehr, bestehend aus Zügen und Straßenbahnen, die meisten Bedürfnisse Amerikas erfüllte, wie viele andere ähnliche Geschichten. Gleichzeitig entwickeln sich Autos natürlich rasant weiter, aber benzinbetriebene Verkehrsmittel, ob Privatautos oder öffentliche Verkehrsmittel, ziehen sich allmählich vom Markt zurück. Nahezu der gesamte Nah- und Fernverkehr des Landes ist elektrisch, und Elektrofahrzeuge überholen schnell ihre gasbetriebenen Konkurrenten. Um 1900 waren fast 40 Prozent aller Autos in den USA elektrisch, und es war so beliebt, dass New York City eine Flotte von Elektrotaxis hatte.

Schicken Sie sich das durch den Übersetzer und Sie werden staunen. Das ist nicht das einzige Beispiel, bei dem wirklich nützliche Erfindungen gekapert, gestohlen und durch echte Umweltverschmutzer ersetzt wurden. Wir reden von einer sogenannten Abhängigkeitsschleife. Das ist ein typisch kapitalistisches System. Sie stellen das fest an verschiedenen Abos, Buchungen, Folgekosten und wackligen Verträgen, die kein Mensch versteht. Schauen Sie sich allein Miet-, Versicherungs-, Renten-, und sonstige Verträge an. Sobald Sie an der Nadel hängen, können Sie mit gewöhnlichen Rauschgiftabhängigen verglichen werden. 

Im Westen nennt sich das Freiheit. Im Sozialismus ist das ausgeschlossen. Sie kommen heutzutage nicht mal mehr von einem Wuchermietvertrag frei. Das schändlichste an diesem System ist nicht das System an sich, das Ihnen vielleicht noch die Wahl läßt, nehmen oder nicht. Das Schändlichste ist, dass Sie gar keine Wahl haben. Eigentlich würden wir dazu Erpressung sagen. Und das ist doch noch kriminell, oder?

Und jetzt etwas Erfreuliches für unsere Fußgänger und Radfahrer


RT zu Ace

Bei den Fahrern dieser Droschken kann es sich nicht unbedingt um einen organisierten Versicherungsbetrug handeln. Ich schätze, die haben ihre Raten schon vorher gestohlen und die Dinger bar bezahlt. Trotzdem wird sich eine Untersuchung vielleicht lohnen. 

Auf alle Fälle können jetzt die älteren Mitbürger im Passeier oder Ulten, etwas beruhigter die Straße queren. Die Kleingenitalien müssen in etwa so lange auf den Ersatz warten, wie wir in der DDR auf einen neuen Trabi. Das ist schließlich Handarbeit, das da:-))

Irgendwie lasse ich mich von einer begrenzten Schadenfreude lenken. Wohl in dem Wissen, wie es auf dieser Fähre zugeht.

Liebe Grüße an Christos in Ammoudia.

Besuch bei MTK-Moto


Gestern war es soweit. Der Saisonkoch wollte die neue Suzuki GSX-S-1000 GT Probe fahren. Eigentlich wäre das nicht notwendig, weil ich seit ein paar Jahren dieses Motorrad fahre. Ich möchte aber gern die Entwicklung dieses Modells miterleben.

In der Nacht und bis zehn Uhr, gab es bei uns zwischen -5 und -10 °C.. Unsere Ausfahrt war stellenweise vereist. Ich konnte nicht mit dem Moto raus fahren. Nach meiner Verletzung und den endlosen Ausgangssperren, fehlt mir auch etwas die Routine für diesen Untergrund. Ich wollte eine neue, fremde Maschine nicht gleich bei einer Probefahrt verschrotten. Immerhin befinden sich an diversen Nörderstellen, reichlich Vereisungen. Die Töll mit dem Stausee ist zum Bispiel so eine Stelle. Dazu kommt ein Phänomen, das eigentlich gar existieren sollte. Es ist verboten und strafbewährt. Der Schnee und das Eis von Lastwagen- und diversen Autodächern wird während der Fahrt verloren und gefährdet unsere Sicherheit als Zweiradfahrer. Und in Richtung Meran haben wir mehrere verdeckte Kurven mit genau diesen Abwürfen. Die Fahrer, die sicher gegen Motorradfahrer meckern, sind zu faul, die Dächer ihrer rollenden Multimediazentralen zu putzen. Sie sitzen lieber tippend am Lenker und amüsieren sich auf diversen Mediakanälen, statt ihre rollende Toilette zu putzen.

Wir haben die Probefahrt auf heute verschoben.

Trotzdem bin ich zu einem Fototermin mit dem Auto gefahren. Zumindest wollte ich die neue Maschine mal sehen und den Jungs ein Gesundes Neues Jahr wünschen. Außerdem muss ich natürlich Werbung für meinen zweiten Südtiroler Krimi machen, genau so wie für meine Mobilitätspartner. Markus kümmert sich immerhin schon fast zwanzig Jahre um meine Motorräder. Ihm und seinen Kollegen habe ich zu verdanken, wirklich äußerst selten, zu spät auf Arbeit gekommen zu sein.

Also, gibt es heute keinen Fahrbericht von Gestern, sondern einen von Heute. Den aber erst morgen.

Apropos Auto. Seit fast 25 Jahren fahren wir Mercedes. Ja. Die armen Schweine fahren Mercedes. Eine A-Klasse. Unsere zweite A-Klasse, ein Automatik, rollt jetzt bereits 205000 Kilometer im 17. Jahr. Den haben wir vor ein paar Jahren von wirklich netten, slowenischen Autohändlern für 5000.-€ in Graz gekauft. Und jetzt der Gag! Als ich kontrollierte, was denn unser Auto so in den Jahren verbrauchte, stellte ich fest, genau:

5,4 Liter Diesel auf 100 Km.

Wir haben also zwei Markuse, die sich vorbildlich um unsere Mobilität bemühen. Den Markus von MTK Moto samt Roman und den Markus von Mercedes Erb und seinen Kollegen.

In diesem Sinne, möchte ich mich für die jahrelange, treue Zusammenarbeit bedanken. Diese Partnerschaften haben es uns immerhin ermöglicht, in Südtirol eine Arbeit und damit eine neue Heimat zu finden.

Auszug aus „Der Saisonkoch-Zweiter Teil“


Bewerbungsgespräche sind Dienstfahrten. Die sollten auf alle Fälle von denen bezahlt werden, die sie auslösen. Mit dem derzeitigen System werden die Fahrten samt Unfallrisiko auf die Arbeiter abgewälzt. Damit wird auch das Risiko eines dauerhaften körperlichen Schadens auf die Arbeiter abgewälzt. Zumindest erwarte ich, dass ich diese Dienstfahrten steuerlich absetzen kann. Aber das funktioniert auch nicht.

Seit langem deutet sich eine Runde in Südtirol an. Immerhin ist das unsere Wahlheimat, in der wir Versicherungen und Steuern bezahlen. Am liebsten wäre mir, noch einen Arbeitsplatz in der laufenden Saison zu erwischen. In Südtirol gibt es da mehrere Möglichkeiten bis hin zu Gletschergebieten. Bei der Planung muss ich jetzt darauf achten, dass ich nicht zu weite Wege zu meiner Joana habe. In Südtirol wird der Arbeitsweg bewusst nicht bezahlt. Man möchte damit den Werksverkehr verringern. Die Umweltbelastung durch die Touristen und den Transit ist eh schon zu hoch. Wir bringen die Opfer für unsere Gäste. Leider verstehen das die wenigsten Touristen. Sie denken, das ist eine Selbstverständlichkeit. Statt die Touristen mit ihren platzraubenden SUV’s und Wohnmobilen einfahren zu lassen, würde ich eher einen einspurigen Verkehr bevorzugen. Der läuft flüssiger und wesentlich umweltfreundlicher. Genau der Verkehr wird aber stark verleumdet. Ich rede von Motorrädern und Skootern. Dazu kommen ganz einfache wirtschaftliche Belange. Ein SUV – Fahrer oder ein Camper, wird seine Urlaubsverpflegung samt Verpackung, in seinem Fahrcontainer umher schleppen. Die Gastronomie kann von solchen Touristen nicht leben. Der Umweltschaden ist erheblich. Die Verpackungen bleiben hier und liegen in den naturgeschützten Bergen herum. Ein mehrspuriger Verkehr benötigt natürlich auch den entsprechenden Raum. Ein normales Auto benötigt zehn bis sechzehn Quadratmeter. Ein Wohnmobil oder Campinganhänger, benötigt sicher nicht unter zwanzig Quadratmeter. Diesen Platz gibt es weder in den Bergen noch auf den Straßen zwischen den Bergen. Die Zukunft Südtirols liegt damit eindeutig im einspurigen Verkehr. Einspurig heißt aber nicht, Fahrradverkehr. Fahrräder werden von den Touristen nach Südtirol mitgenommen. Auf dem SUV genauso wie auf anderen Autos und in Anhängern. Das ist kein Umweltschutz. Das ist eher ein Müllexport. Dazu kommt, dass die Fahrräder bis an den Berg oder an das Naturschutzgebiet, individuell transportiert werden.

Ich konzentriere mich bei meiner Bewerbung also zunächst auf den Vinschgau. Das stellt kurze Arbeitswege in Aussicht. Mit den kurzen Arbeitswegen wird auch das Unfallrisiko scheinbar etwas eingeschränkt. Für den Vinschgau gilt das in der Hinsicht natürlich nicht unbedingt. Dort herrscht in jeder Saison das reinste Verkehrschaos.

Der Nachteil der Täler ist eben, dass man zu wenig Umgehungsstraßen bauen kann.

Ich schreibe Betriebe in Burgeis, Schlanders, Partschins, Prad, Mals, Latsch und im Schnalstal an. Mal sehen, wie sie reagieren. Im Grunde schreibe ich nicht viel. Den Meisterbrief kann ich dort eh nicht gebrauchen. Den verschweige ich. Ich zähle ein paar Betriebe auf, in denen ich gearbeitet habe. Zeugnisse bekommt man kaum. Trotzdem fragt jeder nach Zeugnissen. Das ist schon eigenartig im Gebirge.

Jona kommt aufs Zimmer. Markus, der Besitzer unserer Autowerkstatt, hat angerufen. Er kann uns den Kotflügel am Mittwoch einsetzen. Er hat den schon da und lackiert ihn heute. Die Schürze hat er auch mit bestellt. Die lackiert er gleich mit.

Joana bekommt ab Mittag frei. Wir können einen schönen Spaziergang am See einplanen.

Vinschgau Februar 2015

Vor nicht all zu lager Zeit, hat dieses Gesindel….


…über über die Warteschlangen vor Rumänischen Tankstellen gelästert. Damit sollte der faschistische (deutsche) Putsch als auch die Ermordung des Genossen Ceausescu und seiner lieben Frau Elena begründet werden. Wir wissen, die Goebbelssender des Reiches haben das im Fernsehen live übertragen. Das hörige Gesindel applaudierte.

https://www.tasnimnews.com/en/news/2021/09/28/2580310/british-military-put-on-standby-as-panic-buying-leaves-pumps-dry

Damit dürfte klar sein, wie wir applaudieren, wenn sich das „Reich“ vor den Tankstellen sammelt:-))) Ich will jetzt nicht beschwören, dass denen das Gleiche passiert wie dem überdurchschnittlich beliebten Genossen Ceausescu und seiner Frau Elena. Dieses kleptomane, feige Gesindel wird sich eher mit fliegenden Untertassen verkrümeln, als vor einer Mauer zu enden:-)) Vielleicht liegen auch im Führerbunker die ultimativen Pillen:-)

Fortsetzung Das Ende unseres Hotels


Joana hat plötzlich den Wunsch, zu heiraten. Wir entschließen uns, kurzfristig zu heiraten und so unseren neuen Lebensabschnitt zu meistern. Ein Liebesbeweis der ganz besonderen Art. Montag ist das Aufgebot bestellt. Wir laden eh nur die Eltern und Geschwister ein. Gefeiert wird nicht groß. Schon am Mittwoch geht es zu Steffen und Karin. Der lang ersehnte Urlaub ruft. Nach der ergebnislosen Rückkehr wollen wir uns in Deutschland kümmern, ob da ein Plätzchen für uns ist.

Wenn nicht, geht die Suche in Europa los.

Mit der Pfändung unseres Hauses habe ich mich obdachlos gemeldet. Auf die Frage nach einer Postanschrift, durfte ich antworten: „Ich erwarte von Besatzern keine Post!“

„Sie dürfen ein Auto kaufen. Aber bitte keinen Luxusschlitten“, sagt mir der Banker am Telefon.

Wir gehen zum Händler und kaufen einen Memes. Nicht neu, aber mit nur zwanzig Tausend Kilometern. Er schwört mir, „der Wagen hält länger als Sie. Der hat noch Garantie und auch eine Zusatzgarantie für Sie.“

Immerhin waren diese Leute unsere Essenskunden. Das war sozusagen, ein Abschiedsgeschenk der Belegschaft.

Wir setzen uns rein und das Ding fährt wie auf Schienen. Die Belegschaft hat uns ein Hochzeitsträußchen drauf montiert. Eigentlich fehlen nur noch Radeberger Büchsen hinten dran.

Mit dem Auto fahren wir zum Standesamt. Alle Familienmitglieder sind da. Auch unsere italienischen. Die haben es gerade so geschafft. Wir hören John Bon Jovi, Aerosmith und Guns and Roses. Nur das Feinste. Nach anfänglicher Kritik, weinten unsere Mütter literweise Wasser. Die gute Titelauswahl hat dafür gesorgt. Ich habe nur die allerfeinsten Herz- und Seelentröster gewählt. Die Standesbeamtin wollte umgehend das Band. Ich glaube fast, sie hat die Marsch- und Blasmusik auf den Eine – Mark – Scheiben aus dem Westen ins Feuer geworfen.

Fortsetzung Joana wird Hotelier


Zum Glück haben meine Eltern einen Gasthof. Sie müssen zur Zeit, hundert Nachfragen ablehnen und zu Kollegen schicken. Zuerst wird mir diese Lösung, Gäste bringen. Für Später muss uns Etwas einfallen.

Unsere Zimmer, die Gaststätte und selbst unsere Lagerräume, nehmen langsam Gestalt an. Die Küche fehlt. Ich brauche keine Werbung schalten, um Kücheneinrichter einzuladen. Vor unserer Haustür geben sich Vertreter die Klinke in die Hand. Ich frage mich, wer die schickt und woher die wissen, dass wir ein Hotel bauen. Irgend Jemand verlauft nebenbei, Tipps und Adressen. Komischerweise finden die uns umgehend. Ohne Werbung.

Ganz nebenbei machen wir uns jetzt Gedanken, woher wir unsere Hotelwäsche beziehen. Es gibt Wäschereien, die verleihen Wäsche. Deren Kilopreise sind für uns nicht wirklich tragbar. Wir würden für die Bank und für die Wäscherei arbeiten. Zur Zeit, werden sehr viele DDR Betriebe aufgelöst. Auf nimmer Wiedersehen. Darunter sind sehr bekannte DDR Firmen für Bettwäsche, Bestecke, Gläser und Geschirr. An genau diese Firmen wenden wir uns. Alle laden uns ein, den Einkauf bei ihnen vorzunehmen.

Joana freut sich, endlich mal wieder aus dem Haus zu kommen. Wir fahren endlich wieder Mal ins Erzgebirge und ins Muldental. Unser Wartburg hat mit mancher Ladung schwer zu schnaufen. Die Einkäufe werden ihm den Rest geben. Wenn nicht die Ladung, dann ein Unfall. Auf unseren Straßen herrscht Wildwest. Die Besatzer haben eingebaute Vorfahrt. Zum Glück reduziert sich deren Zahl erheblich auf unseren Autobahnen. Aber, wie gewohnt bei Unkraut; das wächst unendlich nach. Unkraut-Ex ist gerade vergriffen bei uns. Die Westbesatzer kaufen es tonnenweise. Sind die zu faul zum jäten oder mischen die uns das ins Essen?

Wenn ich jetzt meinen Vater und Herbert so anschaue, kommt mir fast der Verdacht auf. Den Zweien geht es wirklich nicht gut im Moment.

Joana ist fast täglich bei ihnen, um zu schauen, wie es geht. Zwischendurch malt sie in der Küche, im Haus oder in der Gaststube die Decken und Wände. Das lassen wir keine Profis machen. Wir müssen sparen.

Gelegentlich bekommen wir Besuch von Familienangehörigen. Sie schauen, wie weit wird sind. Es gibt Tipps und Ratschläge. Die sind alle gut gemeint, aber jetzt nicht umsetzbar. Trotzdem halten alle zu uns und wünschen uns viel Erfolg bei unserem Vorhaben. Ehrlich gesagt, brauchen wir manches Mal diese Aufmunterungen.

Die Anmeldung vom Telefon entwickelt sich zu einem echten Schlager. In unserem Haus buhlen einige Firmen um den Vertrag. Kein Mensch kann bei diesem Schwachsinn durchsehen. Wir nehmen einfach die Telefongesellschaft der Besatzer. Die haben ja schon erfolgreich die Infrastruktur der DDR geklaut. Belohnen tun sie uns das mit dem zehnfachen DDR Preis. Diebstahl ist eben teuer.

Unser Wartburg gibt langsam den Geist auf. Den will plötzlich Keiner mehr bauen. „Keine Ersatzteile“, ist die Antwort. Man bewirbt die neuen Westautos mit sagenhaften Krediten. Keiner davon ist unter zehn Prozent. Wenn gestohlen wird, dann richtig.

Rolf und Julia geben uns eine Empfehlung. „Kauft Euer Auto gebraucht bei uns im Westen.“

Die Empfehlung hätten wir eigentlich von unseren Geschwistern und Angehörigen erwartet, die schon im Westen leben. Fehlanzeige. Die haben offensichtlich mit sich zu tun im heiligen Land. Wie scheint, ist für sie der goldene Westen, Arbeit. Arbeit für Andere.

Rolf nennt uns einen Händler. Wir fahren hin. Auf der Autobahn. Täglich hören wir von schweren und schwersten Unfällen auf unserer Strecke. Die Abkürzung über die Plauener Autobahn sparen wir uns. Die umfahren wir großräumig über Hermsdorf. Da geht es scheinbar etwas zivilisierter zu.

Bei dem Händler in Franken angekommen, bietet sich eine relativ große Auswahl. Bis dahin hatte ich mit einem Lada geliebäugelt. Jetzt sollte es ein Westauto sein. Für sechstausend Mark standen ein paar Karossen da. Das war etwa der Preis, den wir bezahlen konnten. Aus rechtlichen Gründen nenne ich das Ding, Fekta. Das Fahrzeug begeisterte uns. Es war ein Omol mit wenig Kilometern auf der Anzeige.

Für unseren Wartburg im besten Alter, bekamen wir einen stolzen Preis. Eintausend Mark! Ausgeschlachtet und verwertet, bringt der sicher Zehntausend.

„Wenn es Probleme gibt, kommen Sie zu uns“, sagt der Händler. Die Leute waren freundlich, boten uns sofort Kaffee und Pralinen an. Ich sollte auf deren Grundstück erst mal Probe fahren. Das ging gut und das war mit meinem Wartburg vergleichbar.

Joana traute sich anfangs nicht so recht. Auf der Autobahn ging es aber gut. Unser erstes Westauto. Rolf und Julia freuten sich für uns mit.

„Mit dem Auto, könnt Ihr uns auch mal besuchen kommen, wenn Alles überstanden ist.“

Ein Wettrennen haben wir uns nicht getraut. An der Autobahn stand mittlerweile zu viel Polizei. Die vielen Toten haben selbst diese schlafenden Organe geweckt.

Auf dem DDR Gebiet stand ein Jungunternehmer, der Eintöpfe aus der Gulaschkanone verkaufte. „Ein Renner hier“, sagt Rolf. Wir hielten an und genehmigten uns so ein Schüsselchen. Wirklich gut und nach echtem DDR Rezept. Rolf und Julia waren ehrlich begeistert.

Fortsetzung folgt

Fortsetzung Der Beginn


Herbert wollte gleich ein Bier probieren. Ein Fassbier. Brigitte wollte einen Kaffee. Den hat Joana für sie gemacht. Unweit der Gaststätte gab es eine Bäckerei. Der Bäcker war ein Mal mein Gast. Seine zwei Kinder waren bei mir fast Stammgäste. Sie gehörten der gut organisierten Jugendgruppe an. Ich rannte schnell hin, um uns ein paar frische Windbeutel zu holen. Windbeutel waren in der DDR äußerst beliebt. Die Bäckerin bot mir noch ein paar Liebesknochen an, die sie heute auch frisch gemacht hatten. Liebesknochen war die Bezeichnung für einen mit Sahne gefüllten Eclair. Die Liebesknochen wurden mit reichlich Schokoladenüberzug versehen und waren vergleichbar mit einer Portion Stracciatella. In dem Fall, durften wir die Verpackung aber mit essen.

Unser Kaffeetrinken war damit schon mal gerettet und ich habe meinen zukünftigen Schwiegereltern sicher ein gutes Bild abgeliefert.

Nach dem Kaffeetrinken machte Herbert einen Rundgang durch meine Gaststätte. Er bewunderte das Billard.

„Spieln mer ne Runde?“, hab ich ihn gefragt.

„Das kann ich nicht“, antwortet mir Herbert. Herbert war ein leidenschaftlicher Skatspieler. Das hatte sicher mit seinem Beruf zu tun. Herbert war Brigadier in einer Straßenbaufirma. Bei schlecht Wetter haben die eher geknobelt oder Skat gespielt. Billards gab es nur in wenigen Gaststätten.

Gebäck wollte er keins. Herbert war zuckerkrank. Schon in den kommenden Minuten durfte ich miterleben, wie er sich spritzte.

„Wie oft musst Du Dich spritzen am Tag?“

„Ein bis zwei Mal. Kommt darauf an, was ich esse und trinke.“

Andrea die Bäuerin kommt herein.

„Oh. Das sieht recht gut aus hier. Hast du frisch tapeziert?“

„Ja. Gefällt‘ s Dir?“

„Das ist schön! Willst Du oben die Wohnung sehen?“

„Gerne.“

Wir gehen im Haus zur ersten Etage hinauf und sie schließt uns die Wohnung auf.

„Ich räume aus, was Du nicht brauchst.“

„Ich brauche eigentlich nur ein Zimmer und ein Badezimmer.“

Sie zeigt uns das Badezimmer. Der Badeofen ist elektrisch. Der geht auch als Durchlauferhitzer.

„Im Grunde reicht das. Den Rest haben wir Unten.“

„Übermorgen ist das fertig ausgeräumt.“

„Danke. Wollt Ihr die Miete offiziell oder schwarz?“

„Am liebsten offiziell. Das Andere gibt Probleme. Die wollen wir nicht.“

Schön, dass wir uns so schnell einig sind. Das wäre sozusagen, unser erstes gemeinsames Nest. Joana freut sich darüber.

Eigentlich wäre es jetzt die Zeit, mein Motorrad mit hier her zu nehmen. Das erleichtert mir den Einkauf. Joana ist begeistert. Gelegentlich können wir so auch auf den Automarkt fahren und schauen, ob für uns ein Auto da steht. Ein gebrauchtes. Am besten, ein Kombi.

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