
Gelika rasiert zuerst sich und dann Slavo. An bestimmten Stellen wird sie vorsichtig.
„Dafür müssen wir eine Enthaarungscreme nehmen.“
„Ich muss morgen Saatgut holen. Dann können wir die mit kaufen.“
Nach dem Abtrocknen gehen Beide auf ihr Zimmer. Gelika lässt ihr Zimmer offen. Sie hofft auf Besuch. Slavo ist eingeschlafen.
Gelika weckt von Geräuschen auf. Slavo klopft mit einer Kelle auf eine Pfanne. „Frühstück!“
Gelika geht gleich runter in die Küche. Es duftet.
Nach dem Frühstück fahren beide mit dem Minitraktor Slavos in den Ort. Zuerst gehen Beide zur Bank. Slavo muss das Saatgut auf Kredit kaufen. Gelika läuft inzwischen in die Drogerie. Für Enthaarungscreme. Slavo hat ihr gesagt, er kauft in der Drogerie auf Kredit. Sie wissen Bescheid.
„Slavo hat keinen Kredit mehr“, sagt die Verkäuferin zu Gelika. Gelika verspricht, sich darum zu kümmern. Sie verabschiedet sich.
Slavo steht vor der Bank und wartet auf Gelika.
„Wir haben keinen Kredit mehr. Wir können kein Saatgut kaufen. Die Genossenschaft übernimmt das nicht.“
„Warum?“
„Die letzte Tilgung steht noch aus.“
„Warum hast du mir das nicht gesagt?“
„Ich habe das nicht gewusst. Das Saatgut hat sich im Preis verdreifacht. Ich habe immer den normalen Kaufpreis überwiesen.“
„Ist keine Mahnung gekommen?“
„Nicht zu mir. Wir müssen bei der Genossenschaft nach fragen.“
Beide fahren zur Genossenschaft. Der Ehrenvorsitzende ist da. Er empfängt Slavo und Gelika.
„Unsere Genossenschaft hat beschlossen, bei dir kein Getreide mehr anzubauen. Das ist zu teuer. Wir bekommen nicht mehr das Geld wie früher.“
„Was soll ich da jetzt tun?“
„Wir haben dich auf Tierzucht umgestellt.“
„Was bekomme ich dann für Milch und ein Schlachttier?“
Der Vorsitzende legt ihm die Preistabelle hin. Slavo liest.
„Für das Geld bekomme ich die Milch nicht mal von meiner Alm herunter. Wer holt die ab? Wer bezahlt das Futter?“
„Du musst die Milch zur Sammelstelle bringen.“
„Für das Geld kann ich das nicht tun.“
„Dann tut es uns Leid.“
„Holt Jemand meine Rinder ab?“
„Die übernehmen wir. Wir kümmern uns auch. Du kannst sie bei dir lassen. Du bekommst eine Pacht.“
„Danke.“
Alle verabschieden sich.
„Ich muss einen neuen Beruf lernen“, sagt Slavo zu Gelika.
„Was kannst du?“
„Höchstens Fahrer. LKW.“
„Der Einfall ist gut.“
„Wir können uns gleich im Ort kümmern.“
„Was kann ich dann tun für uns?“
„Abwarten. Wir werden das noch erfahren.“
Die Fuhrunternehmen suchen Fahrer. Für internationale Fracht. Teilweise mit Eigenhaftung. Das lehnt Slavo ab. Er möchte das nur als Angestellter tun. Er erfährt, als Angestellter wird er durch ganz Europa und Afrika gejagt. Mit viel Glück, sieht er seine Familie, ein Mal im halben Jahr.
„Ich muss das tun. Sonst nehmen sie uns auch den Grund samt Haus weg.“
„Wir heiraten und werden uns gemeinsam darum kümmern.“
Slavo fällt fast aus den Wolken. Gelika steht zu ihm.
„Was willst du tun?“
„Wir verdienen uns zusammen ein paar Tiere. Damit betreiben wir unsere Farm selbst. Ohne Kredite. Was bekommen wir von der Genossenschaft in der Zwischenzeit?“
„Nur die Pacht und etwas Geld für das Futter auf der Weide.“
„Gut. Dann lass uns unseren Plan umsetzen.“
„Das feiern wir heute zu Hause.“
„Mit Enthaarungscreme?“
„Ich habe noch etwas Guthaben. Ja.“
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