Heute ist er ganz früh raus. Sechs Uhr. Zur Sellaronda.
Die Tage hatte ein Herr Laimer gefordert, die Motorradfahrer für alle Pässe zu sperren. Auf meiner Giro heute, standen an den Straßenrändern des Pordoi und auf den Almwiesen etwa 10000-20000 Autos. Viele mit M auf der deutschen Targa. Das Gleiche am Giau. SUV und Transporter. Es gab einen Lauf auf den Bergen. Ich traf etwa 150 Motoristi. Nun will ich den Herr Laimer nicht für dumm erklären. Das hat er selbst getan. Zumal diese Droschken auch noch im Stau standen und unendlich viele Ölspuren hinterließen. Allein von Bozen bis nach Corvarra, fuhr ich auf einer geschlossenen Ölspur. Sollte das tatsächlich in Südtirol der Fall werden, uns mit dem Zweirad (3-Liter je 100km) den Zugang zu den Pässen zu verwehren, werden wir dieses Land verlassen. Nach Kuba. Dort leben Menschen mit Geist.
Ich sage es noch einmal: Die Pässe stehen voller Scheißhäuser, nicht voller Motorräder. In den Scheißhäusern sitzen strotzdumme, fette Gestalten, die ihren gesamten Müll (auch den von zu Hause) auf den Bergen entsorgen. In diesem Müll, sehe ich nicht ein Trentiner oder Südtiroler Produkt!
Die Giro heute war eigentlich nichts Besonders. Ich habe uns zwei oder drei Fotos mitgebracht. Wohl gemerkt. Es gab nirgends Platz, ein Foto zu schießen. Ich musste das von der Straße aus tun und wurde deswegen schwer angehupt aus SUV‘s, die so breit waren wie die Straße. Ich bin heute hinter einem 600er hergefahren, bei dem ich dachte, neuerdings fahren die schon mit Panzern ins Gebirge. Ich möchte mal festhalten, dass in den ganzen Pässen die Straßen abhauen. Die senken sich. Es brechen die Stützmauern und müssen mühevoll, neu errichtet werden. Das liegt ganz sicher, absolut und unbestreitbar sicher, an Motorradfahrern. Nicht an Zwei-drei-vier-Tonnen SUV‘s mit vollgefressenem, strotzblödem Inhalt. Die Busse in den Serpentinen, kommen nicht mal um die Kurven. Die müssen bis zu zwanzig Mal ausholen, um eine-, betont – eine Kurve fahren zu können. Dabei wird permanent der Straßenrand samt Alm aufgerissen.
Dann kommt die Frage, wer denn die Zweiradfahrer mit und ohne Motor behindert. Und jetzt die Schlüsselfrage: Wer begleitet mit welchen Fahrzeugen – Giros, Radrennen und Radtouren in den Bergen? Und wer, bitte schön, muss vorneweg und hinterher fahren? Und wo wurde der Laimer geboren? In München? War da nicht Etwas mit Geld? Knappe dreihundert Tausend? Ein Verurteilter macht Politik in Südtirol. Naja. Unsereins würde wohl eher das Maul halten.