Lauch, Champignons und Tortellini


a la minute

In einer Schüssel waschen wir den Lauch, den wir vorher bereits geschnitten haben. Der Lauch wird aus dem Wasser gehoben. Pilze waschen wir allgemein nicht. Sind die besonders verdreckt, waschen wir sie kurz im Lauchwasser. Das Wasser nehmen wir zum Gießen unseres Balkongartens. Beachten Sie: Sie zahlen Wasser kommend und gehend. Als Grundlage der Abrechnung wird das kommende Wasser benutzt. Sie müssen der Abrechnung widersprechen. Notieren Sie sich die Mengen, die Sie im Garten vergießen.

Zuerst geben wir die Champignons, ungewürzt, in das heiße Fett Ihrer Wahl. Sobald die Pilze gut angebraten sind, geben Sie den Lauch dazu. Jetzt würzen Sie mit Salz, Pfeffer, Zucker. Umrühren. Auf das Lauch legen Sie die Tortellini. Wir nehmen Schinken – Tortellini. Ravioli oder andere gefüllte Pasta sind auch geeignet. Selbst Reste von Pasta, die Sie am Tag zuvor serviert haben.

Bei frischen Pasta müssen Sie Flüssigkeit 1:1,5 dazu geben. Gedämpft wird unter geschlossenem Deckel. Stufe 2 – Induktion. Sie müssen nach fünf Minuten noch mal umrühren. In Zehn Minuten ist Ihr Gericht fertig.

Reibkäse passt dazu. Es kann auch geräucherter-, Schafs- oder Ziegenkäse sein. Sämtliche Kräuter Ihres Gartens sind willkommen.

Karottenrisotto zu Gamberi


Ich muss ehrlich gestehen, das Fressen von Karottensalat kann einem manchmal zum Hals raushängen. Es gibt zwar etwa dreißig verschiedene Varianten davon in meinem Haushalt; aber auch die wirken ziemlich monoton auf die Zeit.

Jetzt habe ich sechs Kilo weg. Vorbereitung für mein neues Vehikel. Ein Chinesisches. SYM.

Mit USB – Anschluss für meine Kamera und das Handy. Gemütlich will die Welt zu Grunde gehen.

Wir geben also in unseren Blixer gut gewaschene Karotten. Wenn Sie etwas Stangensellerie zu Hause haben, schneiden Sie ein paar Stücke mit rein. Salz, Pfeffer, Prise Zucker und ein paar Körnchen Muskat gehören dazu. Ich habe etwas Lauch und ein paar Körnchen getrockneten Knoblauch rein gegeben.

Die heißen Tage im Juni/Juli sind übrigens sehr gut geeignet, Trockenbrühe herzustellen.

Schlagen Sie nach bei mir: Mise en place.

Braten Sie die Karotten samt Reis und Gewürzen etwas an. Bei Parboiled Reis müssen Sie den Reis nicht anbraten. Das hat Ihnen schon die Industrie getan. Besser können Sie das zu Hause nicht. Natürlich können Sie auch Naturreis mit Spelzen benutzen. Wegen dem Abtransport Ihrer Mahlzeit. Das ist eher für die bewegungsarmen Leser gesagt. Aber Vorsicht. Sie benötigen einen guten Ventilator und ein offenes Fenster. Beachten Sie auch, 25 Gramm Vollkorn ist genug für einen menschlichen Magen pro Tag. Was die furzenden „Grünen“ fressen, führt eben zu schlechter Luft. Und die, macht einsam. Auf die Dauer.

Aufgießen können Sie das Risotto mit der doppelten Menge Wasser zum Reis gerechnet.

Die Karotten und das Gemüse haben selbst genug davon.

Etwa fünf Minuten vor Schluss, nach zehn Minuten Kochzeit des Reises, legen Sie ihre gefrorenen Gamberi auf den Reis. Bei geschlossenem Deckel und sehr kleiner Hitze auf Stufe 1 der Induktion, werden Sie die Gamberi auftauen. Deren Eismantel – Saft würzt das Risotto zusätzlich.

Jetzt können Sie Petersilie, Liebstöckel und andere Kräuter zusetzen. Vielleicht auch frischen Lauch vom Balkon. Den gewinne ich mir aus Steckzwiebeln, die wir in unserer Genossenschaft erworben haben.

Käse ist jetzt reine Ansichtssache. Ich würde bestenfalls einen geriebenen Scamorza oder festen Mozzarella empfehlen. Es gibt auch feinen Butterkäse aus Asiago.

Natürlich können Sie Tomaten dazu geben kurz vor dem Umrühren. Wenn Sie es etwas sauciger wünschen, gießen Sie etwas Flüssigkeit an und binden das Ganze mit Reisdunst (Reismehl).

Das klingt jetzt etwas abartig. Sie können diesem Risotto auch Früchte zusetzen. Südtiroler Aprikosen zum Beispiel. Voraus gesetzt, Sie möchten den Traumpreis von vier Euro das Kilo zahlen. Ansonsten helfen Ihnen auch unsere türkischen Freunde mit getrockneter Ware.

Hirschmedaillons zu Karotten-Reiskloß und Balkonsalat


Langsam gehen wir mal zu den Reserven, die wir von unserem lieben Sepp vom Gostnerhof gekauft haben.

Wir stellen heute Hirschmedaillons her. Nicht die Medaillons aus dem Filet oder dem Rücken. Nein! Das bekommen unsere Gäste und Jene, die wir beim Handeln, auch in den Ämtern, bestechen müssen. Schlimmer als zu DDRZeiten.

Also, essen wir den „Abfall“. Ein Tier und Lebewesen bedient uns nicht mit Abfall. Aber das ist ein Thema für verklärte, Filet fressende, Philosophen.

Wir nehmen heute die kleinen Teile der Schulter. Die großen Teile sind für das Wochenende. Zum Glück besucht uns niemand. Wir müssten die sonst teilen.

Ich lasse also das Fleisch gut gekühlt oder halb gefroren, durch meine Schrotscheibe des Fleischwolfes. Die Schrotscheibe müssen Sie sich extra kaufen. Das ist das Vormesser. Sie bekommen nur ein Vormesser geliefert in einem Messersatz. Das zweite, müssen Sie sich bestellen. Unsere Chinesischen Freunde, die Ihnen den Fleischwolf herstellen, werden Ihnen das bei der Bestellung sicher liefern.

Nachdem wir das Fleisch durch gelassen haben, würzen wir das gleich in der Schüssel. Sie müssen Wild nicht unbedingt klassisch wie Wild abschmecken. Sie können Wild sogar wie Schwein, Rind oder Lamm würzen. Keine Angst. Das schmeckt hervorragend.

Als Vorbereitung auf den September und Oktober, wenn uns feinstes Lammfleisch lockt, schmecken wir heute unseren Hirsch wie Lamm ab. Gleiches tun wir auch mit dem Reis. Salz, Pfeffer, eine winzige Spur Knoblauch getrocknet, etwas gemahlene, geröstete Trockenzwiebel, eine winzige Prise Zucker und Schluß mit lustig.

Das gewürzte Hack geben wir in Formen. Sie können Silikon genauso benutzen wie gefettete Tassen, Gläser oder Metallformen.

Die stellen wir in einen Topf mit wenig Wasser und lassen das zugedeckt bei Stufe 1 – Induktion, pochieren. Geben Sie zwischen fünf und zehn Minuten. Fertig.

Den Reis setzen wir an, bevor wir das Fleisch verarbeiten. Wir wollen ja nicht den Vormittag in der Küche vertrödeln. Unsere Freundinnen warten im Kaffee um die Ecke. Immerhin müssen jetzt die neuen Bademoden – Sommerkollektionen besprochen werden. Ohne Badeanzug können wir eben nur in Kroatien baden. Wer weiß, ob wir da hinkommen in diesem Jahr. In der Nähe vom Papa, ist das Baden nur in muslimischer Verkleidung erlaubt.

Der liebe Gott weiß trotzdem, was drunter steckt. Die Papagalli auch. Nur der Alte, bekommt es seltener zu Gesicht. Der verdient das Geld auf Montage. In der Toskana. Oder am Brenner.

Die Karotten schneiden wir etwas kleiner. Im Zerkleinerer (Kutter) schneiden wir die Karotten in die uns passende Größe. Setzen das zusammen mit etwas Butter, etwas Salz, einer Prise Knoblauch, Wasser und unserer Trockenbrühe an. Geben Reis hinzu (halb so viel wie Wasser) und lassen das nach dem Aufkochen, zugedeckt, 15 Minuten auf Stufe 2 arbeiten. Das Ergebnis können wir locker servieren oder in Förmchen drücken.

Das Fleisch ist jetzt fertig. In dem wenigen Wasser hat sich etwas Fleischsaft gesammelt. Vom Dunst unter dem Deckel. Den Fleischsaft in unseren Formen oberhalb des Fleisches geben wir dazu.

Haben wir Silikon benutzt, können wir jetzt die pochierten Medaillons heraus drücken. Aus den gefetteten Formen löst es sich auch einfach.

Wir geben in unseren Topf etwas Fett. Butter ist gut geeignet. Das gibt mehr Kruste. Bringen das Ganze auf Temperatur und geben unsere Medaillons hinein. Nach etwa 10-20 Sekunden löst sich das Medaillon leicht zum Wenden.

Nachdem wir die Medaillons gebraten haben, streuen wir etwas Mehl in das Fett. Es darf auch doppelgriffig sein. Rösten das Mehl bis zu einer angenehmen Bräune und löschen das ab mit dem Säftel, das wir gesammelt haben. Jetzt braucht es etwas Gewürz und vielleicht etwas eigene Trockenbrühe oder Trockenjus. Und schon sind wir fertig. Das Telefon summt. Die Facebook – Nachricht der Freundinnen ist eingetroffen. „Wir warten hier“. Ein Foto mit Rieseneisbechern ist auch dabei.

Westobst


Auf Arbeit in der DDR, musste ich mir oft den Vorwurf anhören, es gäbe kein Obst und Gemüse außerhalb der Saison.

„Im Westen gibt‘s das.“

Nun schauen wir mal in die „reichen“ Regale. Bedient werden Sie eh nicht mehr. Die Damen stehen jetzt mit Plastiktüten auf den lackierten, meist ungewaschenen Händen an der Silage des Obst- und Gemüseangebotes. Die Dame drückt, rollt, wiegt, wirft zurück, ersetzt – auch die Plastiktüte über den Pfoten. So recht will kein Schäppchen gelingen. Ist die Silage reif?

Sicher nicht.

Seit nunmehr dreißig Jahren werde ich im Westen mit unreifem Obst und Gemüse beglückt. Bereits in zwei Tagen wird dieser unartig schmeckende Müll das Stadium – Silage erreichen. Noch bevor er jemals eine wirkliche Reife entdeckt. Zur Reife gehört auch der passende Geschmack, den wir aus der DDR noch kennen. Der überteuerte Biomüll, der wirklich fernab jeglichen typischen Geschmackes ist und bleibt, wird die Lieblingsspeise des furzenden, von Magenentzündungen geplagten Volkes.

„So gesund waren wir noch nie!“

Sagt der Patient nach der vierten Magen-, Darm-, und Herzoperation. Er scheint schnell zu vergessen, mit welchen Zutaten er bis dahin gequält wurde. Mit angeblichen Lebensmitteln. Was nützt es, das Obst und Gemüse, erntefrisch um die ganze Welt zu karren, wenn es zu zeitig geerntet, in Silos verrottet?

Ich esse die Scheiße nicht. Eben, weil es Scheiße ist.

Eine Konserve, ob gefroren oder eingekocht, ist um Längen wertvoller und gesünder als dieser grüne Dung.

Machen Sie einfach einen Bogen um diesen überteuerten Abfall. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

Es sei denn, Sie haben lackierte Pforten und wollen ihren Kolleginnen zeigen, wie gesund Sie leben. Bis 55 funktioniert das; vielleicht. Frühpension.

Ab dann, müssen Sie das harte, ungenießbare Gelumpe (sagt der Sachse dazu), voll – teuer – aromatisiert, kochen. Es wird nicht gesünder dadurch; nur teurer. Hauptsache, neue Schuhe bleiben übrig, wenn der Alte ins Gras beißt von dem Schrott.

Mediterraner Sommersalat


Wir haben bereits wieder über dreißig Grad.

Und da, warm zu essen, tut Ihnen nicht gut.

Im Sommer essen wir allgemein keine grünen Salate, außer denen, die bei uns auf dem Balkon wachsen.

Grüne Blattsalate können wir nicht desinfizieren. Sämtliche anderen Gemüse desinfizieren wir nach der Methode von Louis Pasteur. Damit sind schon mal die meisten Erreger diverser Sommerkrankheiten erledigt.

Sie müssen bedenken, bei der Ernte und im Handel, wird Ihr Salat einfach von zu vielen Menschen berührt. Ist nur Einer krank, sind Sie es auch. Einfaches Waschen und Wässern reicht nicht. Genau aus dem Grund, wird Ihnen empfohlen, im Ausland (auch zu Hause bei Importen), keine grünen Blattsalate zu essen.

Bei den aktuellen Handelsgebaren, rate ich Ihnen generell von Blattsalaten aus dem Handel ab. Sie wissen ohnehin nicht, woher Ihr Obst und Gemüse kommt. Die Adresse bezieht sich meist auf den Generalimporteur oder -händler.

Bei Gemüsen und Obst, welches Geschält oder gepellt wird. Ist das etwas anders. Dort ist die Schale Ihre Krankenversicherung.

Zunächst beschicken wir unseren Topf mit etwas Öl. In das heiße Öl kommen jetzt die Salatzutaten in der Reihenfolge fest zu weich.

Wir beginnen also mit Peperoni, Porree (Lauch), Champignons, Sellerie (Weiß oder grün) und fügen nacheinander Melanzane, Zucchini, Gurken, dazu. Zum Schluss geben wir Tomate dazu. Etwas Knoblauch getrocknet, Salz, Pfeffer und Zucker rühren wir unter. Wir lassen eine relativ hohe Flamme. Stufe sechs bei der Induktion. Sobald sich etwas Saft absetzt, geben wir den Essig unserer Wahl dazu. Ich nehme Apfelessig. Es dürfen auch Kräuter zugesetzt werden.

Wir bewegen den Salat so lange, bis die Flüssigkeit größtenteils verdunstet ist. Jetzt lassen wir den Salat abkühlen. Was wir jetzt noch für Zugaben setzen, überlasse ich Ihnen. Borlotti oder große weiße Bohnen, Banane usw. ist Alles erlaubt.

Ich setze heute Mal Rauchlachs und Schafkäse ein. Morgen vielleicht Anchovis, Tonno oder Sardelle. Ein anders Mal – Bergkäse.

Natürlich eignet sich auch gekochtes Geflügel, Schinken, Zunge, Dosenfisch oder Dosenfleisch.

Dressing werden Sie keins benötigen. Das haben Sie bereits mit gekocht.